Leichtbau war das Thema eines Projektes für die achten Klassen der Ignaz-Reder-Realschule und natürlich für Physiklehrer Andreas Finger und Ralf Bötsch, der Chemie unterrichtet.
Ein Thema, von dem Direktor Ulrich Kluge wenig Ahnung hat, wie er offen zugab. Deswegen hörte er sich den Vortrag ganz genau an. Im Auftrag der ijf, der Initiative junger Forscherinnen und Forscher, brachten Benjamin Bayer und Wahid Noorabi, Maschinenbau- und Wirtschaftsinformatik-Studenten an der FHWS, was für Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt steht, diese zukunftsweisenden Techniken den neugierigen Schülern nahe.
Leichtbau zählt zu den für die nachhaltige Wirtschaft und Umwelt so wichtigen Zukunftstechnologien. Eine Schlüsselrolle spielt diese Technologie vor allem im Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbau, in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Bauindustrie. Für junge Menschen tut sich hier eine Vielzahl interessanter, teilweise ganz neuer Berufe auf, hieß es von den FHWS-Studenten. Wie mit wenig Material kostengünstig gebaut werden kann, war eines der Themen. Oder der Einsatz neuerer und natürlich leichterer Materialien wie carbonfaserverstärkte (CFK) oder glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK).
Diese werden je nach Eigenschaft im Fahrzeug- und Flugzeugbau eingesetzt. CFK ist ein Verbundwerkstoff, wobei Kohlenstofffasern meist in Epoxidharz laminiert sind. Das Harz verbindet die Fasern und füllt die Zwischenräume. Aus CFK sind beispielsweise Fahrradrahmen, bei denen geringe Masse bei hoher Festigkeit gefordert ist, während GFK, auch als Fiberglas bezeichnet, beispielsweise gut für Bootsrümpfe geeignet ist.
Gewicht einsparen, bei gleich bleibender Belastungsfähigkeit sind die Vorgaben für Leichtbau. Als Beispiel wurde der Flugzeug- und Fahrzeugbau genannt. Wobei als Effekt die Treibstoffeinsparung wegen geringeren Gewichts aufgeführt wurde. Was letztendlich auch dem Schutz der Umwelt – weil weniger Emissionen anfallen – zu Gute kommt. Leichtbau-Vorbilder gibt's auch in der Natur – zum Beispiel der Bambus, der zwar innen hohl ist, aber dennoch eine große Stabilität aufweist. Knochen sind nach ähnlichem Prinzip „konstruiert“.
Der Vorstellung verschiedener Leichtbauarten folgte eine Experimentierphase, bei der die Schüler mitwerkelten. Hier wurden unter anderem kunststoffbeschichtete Verbundwerkstoffe hergestellt, Biegefestigkeit verschiedener Materialien getestet oder Brücken im Modell gebaut. Abschließend informierten die Referenten die Schülerinnen und Schüler über die Berufe zum Thema Leichtbau, Voraussetzungen, Schnupperkurse und Praktika oder Weiterbildungsmöglichkeiten an der FOS und BOS.