Die aktuelle Ausstellung in der Hauer'schen Galerie in der Bischofsheimer Postagentur zeigt Werke der Künstlerin Claudia Fink zum Thema „Alles fließt . . .“
Wasser in jedweder Form hat Fink schon immer begeistert. Blau und grün in allen Facetten und Schattierungen sind ihre Lieblingsfarben, mit denen sie gern auch künstlerisch experimentiert. Sie möchte die Faszination Wasser in die Kunst einfließen lassen und weiterentwickeln.
„Grundlage meiner Bilder sind Fotos und/oder Skizzen von Naturgegebenheiten, die mich angesprochen haben, sei es durch eine bestimmte Farbgebung oder interessante Strukturen“, so die Künstlerin. Der Arbeitsweg vom Naturvorbild zum Bild sei dabei oft mit vielen Umwegen und Irrwegen verbunden.
„Im besten Fall macht sich das Bild früh selbstständig und gibt mir die richtige Richtung vor. Der Rest ist dann ein Wachsen und Gedeihen, und die 'Rücksprache‘ mit den jeweils verwendeten Materialien. Dadurch entwickelt sich dann ein Zustand, der meinem inneren Empfinden am nächsten kommt.“
Erreicht werde der „perfekte Ausdruck“ allerdings nie. „Zum Glück“, meint Fink. Das hieße für sie, sich immer wieder auf Neues ansprechen und faszinieren zu lassen und versuchen dieses Gefühl auf der Leinwand auszudrücken und festzuhalten.
In dieser Ausstellung komme ihre Vorliebe für das nasse Element mit seiner Formensprache und seinen oft leuchtenden Farben zum Ausdruck. „Wasser prägt seine Umgebung und schafft ganz eigene Strukturen“, beschreibt Fink ihre Sichtweise. Die Farbpalette reiche dabei von zarten Pastelltönen über die kühlen Blau- und Grüntöne bis zu den geheimnisvollen dunklen Schatten, wenn das Licht vom Wasser geschluckt werde.
Viele der Bilder sind in den vergangenen zwei Jahren entstanden. Es sind zum Teil facettenreiche Experimente unterschiedlicher Materialien, Untergründe und Techniken. Viele Bilder hat Fink zum Abschluss mit Enkaustik bearbeitet, dabei handelt es sich um eine Maltechnik, bei der in Wachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Maluntergrund aufgetragen werden.
Packpapier wird wilder Fluss
Neben Enkaustik hat Fink auch mit unterschiedlichem Papier gearbeitet, so wird aufgerissenes Packpapier zum wilden Fluss, und Tapete gibt mit ihrer Struktur den Bildern eine interessante Tiefe.
In der Ausstellung sind 16 Bilder zu sehen, die unterschiedliche Techniken und Herangehensweisen an das Thema zeigen. Da gibt es die Unterwasserwelt als Wachslasur mit Pigmenten, eine violette Welle und ein Seeigel auf Japanpapier mit Aquarellfarben und Wachs, Acrylfarbe verwendete sie beim Meeresrauschen und den drei Zyklen zum Malachit. Aus ihrer Serie „Schöpfung“ zeigt Claudia Fink die Bilder „Chaos“ und „Himmel und Erde“. Mit der Enkaustik bearbeitet wurden die Bilder „Felsküste“ und „Muscheln“ die mit Tusche auf Gips aufgebracht wurden. Enkaustik verwendete sie auch in Kombination mit Eisenfarbe und Tuschen, Acryl und Wachslasur mit Pigmenten.
Claudia Fink absolvierte eine praktische Ausbildung zur Restauratorin für Gemälde und Skulptur, besuchte im Anschluss die Staatliche Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim und studierte an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg. Seit 2007 ist sie freischaffende Künstlerin und betreibt seit 2009 die SchauWerkstatt in Bischofsheim, die sie nun in AtelierWerkstatt Fink unbenannte. Viele verschiedene Ausstellungen hat Fink im Laufe der Jahre bestritten unter anderem am Kreuzberg und bei der Kunstwoche in Kleinsassen. (mec)
Die Ausstellung ist bis Ende April zu den Öffnungszeiten der Postagentur zu besichtigen. Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 17.15 Uhr, Freitag von 8.30 bis 14 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr.