Die Zukunft: Was wird sie bringen? Der Rhönkauz weiß es nicht. Das Gute ist: Man kann die Dinge "zukunftsfähig" machen. Und genau deshalb werden überall eben die Dinge zukunftsfähig gemacht. So auch auf dem Kreuzberg, wo seit zwei Jahren Christian Weghofer die Geschicke der Wirtschaftsbetriebe lenkt.
Zum Einstand war es ihm schnell gelungen, den Tonkrug für das Klosterbier wieder zukunftsfähig zu machen, während die Tage des Glaskrugs schneller gezählt waren als gedacht. Damit sind alle Herausforderungen auf dem Kreuzberg noch lange nicht bewältigt, weiß der Rhönkauz. Der Brandschutz braucht ein neues Konzept, in die Gebäudesanierung muss wohl viel investiert werden. Aber auch hier wird es gelingen, den touristischen Hotspot der Rhön "zukunftsfähig" zu machen.
Fünf Halbe und eine gratis
Nur an einer Stelle kommen dem Rhönkauz Zweifel, ob der Begriff "zukunftsfähig" am Kreuzberg richtig gewählt ist. Es geht um das weiterhin bestehende Angebot, wonach man nach dem Erwerb von fünf halben Bieren das sechste gratis bekommt. Auf den ersten Blick mag ein solches Verkaufsinstrument die Investition in große Lagertanks "zukunftsfähig" machen. Auf der anderen Seite: Glaubt man am Kreuzberg wirklich, dass sechs Halbe pro Besuch die Gästeschar "zukunftsfähig" machen? Wenn das Angebot wirklich einschlägt, dann doch in erster Linie bei den Leberwerten, muss der Rhönkauz an dieser Stelle einen kritischen Zeigefinger mahnend heben.
"Zukunftsfähig" ist so ein Wort, das man auch gerne in Verbindung mit der Kirche ausspricht. Die trennt sich Ende des Jahres von ihren Bildungs- und Begegnungshäusern St. Michael in Bad Königshofen und der Thüringer Hütte neben dem gleichnamigen Ausflugslokal in der Rhön. Der Rhönkauz fasst das so zusammen: Eine Institution, die Schwierigkeiten mit ihrer Zukunftsfähigkeit hat, erschwert es einer Region gewissermaßen, "zukunftsfähig" zu bleiben.
Gefälschter Führerschein
Bleibt dem Rhönkauz am Ende nur zu schauen, was wirklich im Landkreis "zukunftsfähig" ist. Gewiss ist es der Beruf des Schulbusfahrers. Dort ist zumindest eine Stelle frei geworden, nachdem bei einer Kontrolle ein Fahrer erwischt worden ist, der mit einem gefälschten italienischen Busführerschein unterwegs war. Das muss der Mann gewesen sein, der dem Rhönkauz immer mit "Avanti! Avanti!"-Rufen so dicht aufgefahren ist. Glücklicherweise ist ja nichts passiert mit dem betrügerischen Busfahrer am Steuer. Er sollte besser auf dem Kreuzberg Buße tun und seine Untat bereuen. Aber genau solche Typen sind es am Ende, die auf dem Kreuzberg lieber zu den 5+1-Angeboten greifen!