Jetzt wird es richtig eng. Während der Bad Königshöfer Georg Leupold und einige weitere Ballonfahrer auf dem Startplatz unterhalb der Heldburg noch ihre Heißluftballone startklar machen, nähern sich der großen Wiese mindestens ein Dutzend anderer Ballone, um dort möglichst nahe an eine Markierung heranzufahren. Doch alles geht gut: Bevor die erste Montgolfiere von Südwesten her eintrifft, sind Leupold und die anderen Ballonfahrer in Richtung Nordosten losgefahren.
Es ist gerade diese Kombination aus sportlichem Wettbewerb und Hobby-Ballonfahren, die den großen Reiz der seit Mitte der 1990er Jahre immer im August organisierten Thüringer Montgolfiade in Heldburg ausmacht. Die über dem Startplatz thronende gleichnamige Burg, in der im September das Deutsche Burgenmuseum eröffnet wird, tut ein übriges, das Ballonfahrer-Festival für Teilnehmer und Zuschauer zu einem unvergesslichen Spektakel werden zu lassen.
Das Wetter passte an allen Tagen
Dass der Organisator, der Ballonsportclub Thüringen, in diesem Jahr richtig Glück mit dem Wetter hatte, das gefiel nicht nur Piloten und Mitfahrern, sondern auch den vielen Schaulustigen, die von Freitag bis Sonntag insgesamt vier spektakuläre Wettfahrten miterleben durften. „Es musste nicht eine Fahrt abgesagt werden“, freute sich Georg Leupold nach einem rundum perfekten Ballonfahrer-Wochenende, das durch ein kleines Volksfest mit Los- und Schießbuden und Ständen mit Thüringer Spezialitäten abgerundet wurde.
Der Bad Königshöfer, der seit vielen Jahren in der Badestadt eine Ballonfahrerschule betreibt, hat in den vergangenen 23 Jahren nur wenige Montgolfiaden in Heldburg verpasst. „Ich fahre dort sehr gerne mit dem Ballon, weil mir die Landschaft gut gefällt und die Heldburg beim Start jedes Mal eine tolle Kulisse bietet“, schwärmt er von der ganz besonderen Atmosphäre bei der Thüringer Mongolfiade in Heldburg. „Und außerdem gibt es dort noch nicht so viele Windräder, die für uns Ballonfahrer zu einer Gefahr werden könnten.“
Montgolfiade in Heldburg Als Montgolfiaden werden Heißluftballonfahrer-Treffen bezeichnet, die einen sportlichen Charakter haben. An mehreren Tagen, in der Regel von Freitag bis Sonntag, werden verschiedene Wettbewerbe zwischen einzelnen Ballonteams ausgetragen. Dazu gehören unter anderem Zeitfahrten und, wie am Wochenende in Heldburg von einigen Teams eindrucksvoll demonstriert, Zielanflüge auf eine Markierung. Am Abend, wenn es dämmert, finden häufig sogenannte Ballonglühen statt. Zu den bekanntesten Montgolfiaden gehört neben den Veranstaltungen in Bad Homburg, Münster, Düsseldorf, Warstein und Kißlegg auch das Ballonfahrer-Treffen in Heldburg in Südthüringen, das am vergangenen Wochenende vom Ballonsportclub Thürigen zum 21. Mal ausgetragen wurde. Der Verein wurde am 13. Oktober 1993 in Suhl gegründet. Vorsitzender ist momentan der 43-jährige Luftfahrzeugprüfer und Pilot Swen Gaudlitz, als Geschäftsführerin und Kassenwartin fungiert die 44-jährige Susan Prause.