Der Jahreswechsel hat für einen ehemaligen Bad Neustädter eine besondere Bedeutung. Bei einem verheerenden Brand in der Altstadt von Coburg zu Pfingsten im vergangenen Jahr ist auch Florian Kirchners Wohnung vollkommen zerstört worden. Im April wird er nun seine frühere Unterkunft wieder beziehen können. Große Unterstützung habe er in der Zwischenzeit erfahren, resümiert er bei einem Gespräch mit der Main-Post.
Lage der Wohnung ist ideal
Vor vier Jahren etwa ist der ehemalige Spieler des HSC Bad Neustadt nach Coburg gezogen und hat die Wohnung in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes gemietet. Die Lage sei ideal, weil sie einerseits zentral liege, andererseits im Hinblick auf seinen Arbeitsplatz als Informatiker günstig sei. Den Brand um Mitternacht, bei dem acht Häuser teilweise vollkommen zerstört wurden und insgesamt rund 40 Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen worden sind, habe er selbst gar nicht miterlebt.
„Ich habe die Kirchweih in Erlangen besucht und morgens dann über 100 Nachrichten auf meinem Handy vorgefunden.“. Bei seiner Ankunft sei von seinem Hab und Gut schon so gut wie nichts mehr vorhanden gewesen. Ein Feuerwehrmann habe ihm lediglich anbieten können, einen Gegenstand zu bergen, der vielleicht noch zu retten sei und für ihn größere Bedeutung habe. So kam er wenigstens noch an einen Ordner, in dem seine wichtigsten Dokumente abgeheftet waren. Alles andere war unter der herabgestürzten Decke begraben worden oder wurde Opfer des Wassers. Besonders schmerzte ihn der Verlust von Fotos und Möbeln, die für ihn mit Erinnerungen verbunden waren. Mit Wehmut habe er sehen müssen, wie seine erste eigene Wohnung durch das Feuer zerstört wurde.
Was dann kam, war eine Welle der Hilfsbereitschaft, wie er sie nicht für möglich gehalten habe. Er hatte zunächst für eine Woche Zuflucht bei einem Freund gefunden, ehe er eine neue Wohnung fand. Die Firma Brose spendete einen Millionenbetrag an alle Geschädigten. 3000 Euro waren das für ihn, mit denen er sich wieder ein paar neue Möbel kaufen konnte. Darüber hinaus zeigte die gesamte Bevölkerung genauso wie die Stadt eine unglaubliche Solidarität. Ihn unterstützten außerdem verschiedene Sponsoren des Vereins, bei dem er inzwischen Handball spielte. Auch seien die Verhandlungen mit den Versicherungen völlig reibungslos und unkompliziert verlaufen, so dass für ihn kaum ein materieller Schaden zurückgeblieben sei.
Nun freue er sich auf seine alte Heimstatt. Viele seiner ehemaligen Mitbewohner lehnten eine Rückkehr ab, „für mich ist es selbstverständlich, dass ich wieder heimkehre in die Coburger Innenstadt“.