Er wohnt in Merkershausen und wurde durch seinen Schwiegervater Erich Schiefer zur Imkerei gebracht. Heute besitzt Udo Wohlfart elf Bienenvölker an verschiedenen Standorten.
Auf die Nachfrage, warum er gerade die Imkerei zu seinem Hobby gemacht habe, erzählt Udo Wohlfart, dass die Begeisterung, mit der sein Schwiegervater die Imkerei betreibt, auch ihn angesteckt habe.
Wenn die Zeit der Honiggewinnung da ist, dann helfen Udo Wohlfart und sein Schwiegervater zusammen, um den goldenen Honig zu ernten. Mit Rauch aus feuchtem Buchenholz, das in einem speziellen Räuchergefäß entzündet wird, geht es an den Bienenstand. „Damit die Bienen nicht allzu sehr ausschwärmen und sich in ihre Vorratskammern zurückziehen, werden sie mit Rauch eingenebelt“, so Erich Schiefer.
Mit Rauch eingenebelt
Je nachdem wie die Wetterverhältnisse sind, wenn die Bienenkästen geöffnet werden, schwärmen die Bienen mehr oder weniger aus ihren Behausungen aus. Die Bienen, die sich sicherheitshalber und wegen des Rauchs in ihre Honigvorratskammern zurückgezogen haben, füllen sich dort die Honigblase mit Honig. Das machen die Bienen zu ihrem eigenen Schutz, sie legen sich sicherheitshalber einen Nahrungsvorrat an. Wenn sich dann der größte Teil der Insekten in den Schutz des Bienenhauses zurückgezogen hat, werden die Bienenkästen, wo sich die Vorratskammern befinden, geöffnet. In den Kästen hängen die Waben, wo die fleißigen Nektarsammlerinnen ihren Vorrat an fertigem Honig aufbewahren. Udo Wohlfart und sein Schwiegervater entnehmen die Waben und kehren mit einem speziellen Besen unzählige Bienen vorsichtig von den Waben ab. Hunderte von Insekten sind noch fleißig beim Arbeiten an den Waben und müssen sanft entfernt werden.
Honig wird geschleudert
Wenn die Honigwaben dann von den letzten Bienen befreit sind, kommt die eigentliche Arbeit der Honiggewinnung. Die Waben werden zum Ausschleudern in einen hygienischen Raum gebracht. Zuerst müssen die Waben entdeckelt werden. „Die Bienen verschließen ihre Vorratskammern mit Wachs, wenn die kleinen Waben mit Honig gefüllt sind“, weiß Udo Wohlfart. Dieses Wachs wird mit einem Kamm abgetrennt. Somit sind die kleinen Vorratskammern dann wieder geöffnet und der Honig kann beim Schleudern herausfließen.
Zum Schleudern werden die vorbereiteten Honigwaben in die dafür vorgesehenen Halterungen der Honigschleuder eingehängt. Durch die Zentrifugalkraft beim Schleudern sammelt sich der Honig an der Innenwand des Schleudergefäßes und kann dann durch ein Ablassventil, das mit einem Sieb versehen ist, in das Honig-Auffanggefäß fließen.
„Jetzt muss der Honig erst einmal eingelagert werden, damit sich der Fruchtzucker absetzen kann“, erklärt Wohlfart. Für die Abfüllung in die Honiggläser wird der Honig von der Fruchtzuckerschicht befreit und nochmals leicht erwärmt, damit er wieder flüssig wird.
„Bei der Honiggewinnung müssen viele Vorschriften beachtet werden. Vor allem Hygiene ist das A und O“, sagt Udo Wohlfart. Wenn der Honig zu viel Wasser enthalte oder die Hygiene nicht richtig eingehalten werde, dann fange der Honig an zu gären und verderbe. Guter Qualitätshonig sei unverderblich und ewig haltbar, wenn er sachgemäß gewonnen und gelagert werde. Sogar in den Pyramiden Ägyptens sei Honig gefunden worden, der nach Tausenden Jahren noch genießbar war. „ Ein guter Honig wird mit der Zeit richtig hart und kann erst durch leichtes Erwärmen auf 40 Grad wieder fließfertig gemacht werden“, erklärt Udo Wohlfart.
Es gibt auch je nach Jahreszeit verschiedene Honigsorten. Waldhonig ist oft von einer leicht fließenden Qualität, weil ganz andere Inhaltsstoffe darin sind als zum Beispiel in Raps- oder Blütenhonig. Rapshonig neigt eher dazu am Anfang eine cremige Konsistenz zu haben und später dann steinhart zu werden, deshalb muss der Imker auch so bald wie möglich den frühen Rapshonig ausschleudern, um zu verhindern, dass sich Krusten an den Wachswaben bilden.
Verschiedene Honigsorten
Die verschiedenen Honigsorten ergeben sich aus dem jeweiligen Standort, der Lage und natürlich der Vegetation, an dem oder in deren Nähe der Bienenstand aufgestellt wird. „Ist Ihr Honig Biohonig?“ Diese Frage beantwortet Wohlfart mit dem Hinweis darauf, dass seine Bienen noch nicht mit GPS ausgestattet sind. „Und ich kann nicht überwachen, wo meine Bienen Nektar und Pollen sammeln!“