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MELLRICHSTADT: Die Kinder sind für Ingrid Federlein das Wichtigste

MELLRICHSTADT

Die Kinder sind für Ingrid Federlein das Wichtigste

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    Ansturm auf die beliebte Kindergartenleiterin: Jedes Kind überreichte Ingrid Federlein eine Blume zum Abschied. Am Ende hielt sie einen riesigen Straß in ihren Händen.
    Ansturm auf die beliebte Kindergartenleiterin: Jedes Kind überreichte Ingrid Federlein eine Blume zum Abschied. Am Ende hielt sie einen riesigen Straß in ihren Händen. Foto: Foto: Brigitte Gbureck

    Alle Kindergartenkinder und die Krippenkinder saßen am Mittwochmorgen im Turnraum des evangelischen Kindergartens zusammen, um der langjährigen Leiterin der Einrichtung, Ingrid Federlein, ade zu sagen. Die Feier ihres 40. Dienstjubiläums war gleichzeitig ihr Abschiedsfest.

    Dazu begrüßte Erzieherin Gabi Pflaum Pfarrer Andreas Werner, Traudl Kihn, Tanja Stegmann, Peter Gbureck und Barbara Böhm vom Kirchenvorstand, Dagmar Kirchner, Manuela Omert und Lisa Link vom Elternbeirat sowie das ganze Kindergartenpersonal. „Heute ist ein Tag angebrochen, der im Herzen bewegt“, begann Pfarrer Werner seine Abschiedsrede. Ingrid Federlein blicke nicht nur auf 40 Jahre aktive Dienstzeit als Erzieherin, sondern auch auf 33 Jahre zurück, in denen sie erst stellvertretende und schließlich Leiterin der Einrichtung war. „Sie hat den Kindergarten mit ruhiger und besonnener Hand geleitet.“

    Immer wieder Neues

    Die moderne Einrichtung dieser Tage habe nichts mehr mit dem zu tun, was 1976 Standard war. 1996 wurde generalsaniert, damit einher ging die Konzeptveränderung des pädagogischen Arbeitens. Einen tiefen Einschnitt bedeutete in den 2000er Jahren die Einführung der Selbstverwaltung. Inzwischen habe sich auch das Team mehr als verdoppelt. Neben der pädagogischen Leitung musste Ingrid Federlein auch die verwaltungstechnischen Neuerungen in Angriff nehmen, oftmals ein Sprung ins kalte Wasser. Dass der Kindergarten sich heute so präsentiere, sei ihrer sorgsamen Leitung zu verdanken, lobte Werner.

    Ingrid Federlein verspürte nicht nur Verantwortung für die anvertrauten Kinder, sondern auch für die Mitglieder des Teams. Auch bei der Einrichtung einer Kinderkrippe im Nebentrakt des Gebäudes war sie gefordert. Neben der anstrengenden Zeit des Umbaus stand auch die Integration der Teileinrichtung an. Das bedeutete immer „Arbeiten am offenen Herzen“, denn das Normalprogramm musste immer weitergehen. Mit viel Einfühlungsvermögen wurde der immer größer werdende „Dampfer“ auf Kurs gehalten.

    Das Wichtigste für Ingrid Federlein war ihre große Liebe zu den Kindern. 1985, als man noch nicht wusste, wie man das Wort Inklusion zu schreiben hatte, habe sie das schon gelebt, so Werner. „Sie war mit Leib und Seele vor allem eins: der Mensch, der Kinder liebt.“ Darunter auch sehr unterschiedliche Kinder, die mal mehr Liebe brauchten. Auch ihr Spagat zwischen Tradition und Moderne werde in Erinnerung bleiben, versicherte der Pfarrer.

    Im Anschluss überreichte ihr jedes Kind Blumen, die einen Riesenstrauß ergaben. Mit sieben Strophen sangen sie „Wie schön, dass du bei uns noch bist“ und luden sie ein, doch mal wieder vorbeizukommen.

    Erzieherin Gabi Pflaum dankte für die Zusammenarbeit. „Man konnte mit ihr herrlich diskutieren, und manchmal hat es auch gekracht. Langweilig war es nie.“ Man habe gelacht und geweint und konnte immer wieder aufeinander zugehen.

    Erzieherin Rita Greier-Gans trug eine leere Schachtel zu Ingrid Federlein, in die allerlei praktische Dinge, die Frau so braucht, gepackt wurden. Das wurde in Reimform vorgetragen. Das größte Geschenk musste die langjährige Leiterin dann selbst auspacken: „Ingrids Ruhebank“ für gemütliche Stunden im Ruhestand.

    Eine gute Säfrau

    Manuela Omert vom Elternbeirat dankte für alles, was Ingrid Federlein in die Herzen der Kinder hineingegeben hat. Sie habe Tränen abgewischt, die Kinder umsorgt und dafür gesorgt, dass es jedem Kind gut geht. Omert überreichte ein selbst gebasteltes Bild mit einem Weg, felsigem Gestein, Dornen und guter Erde, auf dem Samen gedeihen kann und bezog sich dabei auf das Bild vom Sämann in der Bibel. Sie dankte Ingrid Federlein, dass sie eine wunderbare Säfrau gewesen sei und die Berufung Gottes angenommen habe. Als Dankeschön gab es noch ein Geschenk und eine kreativ gestaltete Torte.

    Die Kinder schenkten einen Ordner mit guten Wünschen und ein Bild. Ingrid Federlein zeigte sich gerührt und dankte für die Herzlichkeit, die alle in die Verabschiedung gelegt hätten. „Ich will dich wiedersehen“, das war der Refrain zu dem Lied, das international Auf Wiedersehen sagte. Zum Trost gab es für die Kleinen ein Eis, die Großen konnten mit einem Glas Sekt anstoßen.

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