Unter der Gesamtleitung von Regionalkantor Peter Rottmann hatten die teilnehmenden Chöre St. Bartholomäus aus Bad Brückenau, der Kirchenchor St. Johannes aus Hammelburg, die Kantorei Herz-Jesu aus Bad Kissingen, Kirchenchor Mariä Himmelfahrt und Kirchenchor St. Konrad aus Bad Neustadt sowie die beiden Chöre St. Maria Magdalena aus Münnerstadt und der Gastgeber St. Kilian die musikalische Gestaltung des Pontifikalamts übernommen, das Weihbischof Helmut Bauer und Pfarrer Martin Heim aus Salz zelebrierten.
Zur Aufführung kam die „Missa Sancti Jacobi“ des erst 41-jährigen Komponisten und Kirchenmusikers Stefan Trenner aus Niederbayern, der mit diesem noch jungen Werk bereits große Anerkennung gefunden hat. Die Messe war erst im vergangenen Jahr in Rom anlässlich einer Pilgerfahrt der Kirchenchöre aus dem Würzburger Bistum uraufgeführt worden. Inzwischen ist sie bereits über die Bistumsgrenzen hinaus zu hören.
Einzigartig auch das Chorerlebnis in Mellrichstadt und bemerkenswert die Leistung aller Mitwirkenden, zumal Regionalkantor Rottmann nur eine einzige Gesamtchorprobe unmittelbar vor der Aufführung zur Verfügung gestanden hatte. Allerdings gebührte auch den anderen Chorleitern, Markus Wollmann aus Bad Brückenau und Dieter Blum aus Hammelburg, große Anerkennung. Sie hatten die Trenner-Messe mit ihren Kirchenchören in den Wochen zuvor einstudiert. Am Sonntag gestalteten sie gesanglich zusammen mit Peter Rottmann das Credo. Großen Eindruck hinterließ auch Dekanatskantor Matthias Braun, der den Gesamtchor an der Orgel begleitete. Ihm galt für die Orgelsoli zum feierlichen Ein- und Auszug der Zelebranten ein besonderer Applaus der Zuhörer.
Kirchenchöre stünden nicht allzu oft im Mittelpunkt, dennoch würden sie einen wichtigen Dienst leisten, sagte Weihbischof Helmut Bauer zur Begrüßung in der Pfarrkirche. Wer das Wort Gottes glaube, müsse auch ein singender Mensch sein. Gerade als Eingeladene der Liebe Gottes seien die Menschen aus der Dankbarkeit heraus zum Singen, Jubeln und zum Feiern aufgerufen, hieß es später in seiner Predigt.
„Wir brauchen die mitreißende Kraft des Liedes,“ unterstrich der Weihbischof, denn viele Menschen, die ansonsten nichts vom Glauben wissen wollten, könnten oft in ihrem Herzen vom Lied bewegt werden. Somit übten Chorsänger in gewisser Weise auch einen missionarischen Dienst aus, „sie sind Verkünder“.
Neben der Trenner-Messe wurde das Pontifikalamt auch von zwei Liedern aus dem sogenannten Romheft, das ebenfalls anlässlich der Romwallfahrt entstanden war, musikalisch mitgestaltet. Zu hören waren zwei moderne Kirchenmusikstücke von David Evans, „Sei still in der Gegenwart des Herrn“, das zur Gabenbereitung gesungen wurde, und das vom Gesamtchor hervorragend interpretierte „Lobe den Herrn“ von Charles Villiers Stanford.
„Sie haben uns und sich selbst ein großes Geschenk gemacht“, lobte der Weihbischof die Chorsänger am Ende des Gottesdienstes.
Auch Peter Rottmann lobte die Sänger sowie die Gastfreundschaft und hervorragende Bewirtung durch den Kirchenchor St. Kilian. Sein Dank galt allen an der Organisation Beteiligten, insbesondere dem Vorsitzenden des Mellrichstädter Kirchenchors, Heinrich Geis. Der Chorgesang erfahre durch ein solches regionales Chortreffen eine Aufwertung, sagte der Vorsitzende.