Unter den ausgestellten Milchkühen der Rasse "Deutsche Gelbvieh" (früher als gelbe Franken bekannt), war eine Kuh, die auf dem Schwalbenhof von Karl-Heinrich und Elisabeth Weber das Licht der Welt erblickt hat, besonders erfolgreich.
Die ebenso seltene wie hochkarätige Auszeichnung löste nicht nur im bäuerlichen Familienbetrieb, sondern im ganzen Kreis Anerkennung und Lob aus. Für Karl-Heinrich Weber ist die Prämierung seiner Kuh, die auf den Namen "Windrad" hört, auch eine Bestätigung seines landwirtschaftlichen Kurses - eine konsequente und ökologisch artgerechte Viehhaltung mit viel Bewegungsfreiheit, großen Weideflächen und Freiluft-Ställen.
Schon die strengen Auswahlkriterien, die der fränkische Rinderzuchtverband im Vorfeld der Ausstellung für seinen Bereich vornahm, waren eine recht hohe Hürde für die Fahrt nach München. Doch "Windrad", ausgestattet mit der Ohrenmarke Nummer 0932179633, nahm alle Hürden mit Bravour und gehörte schließlich zu den erlesenen unterfränkischen Milchkuh-Prachtstücken, die in die Landeshauptstadt fuhren. Die Rinder-Jury des zentralen Landwirtschaftsfestes prämierte die Herdbuch-Kuh schließlich mit der Note 1c. Wäre das ZLF die olympischen Spiele, dann wäre das die Bronzemedaille, also ein Platz für das Siegertreppchen.
Die Gelbvieh-Kuh erblickte am 9. Dezember 1998 das Licht der Welt. Ihre Mutter, die auf den eigentlich männlichen Namen "Winnetou" getauft wurde, ließ von den Erbanlagen her schon einiges für die Tochter erhoffen.
Tochter Windrad selbst ist inzwischen auch schon vierfache Mutter und damit ist Winnetou längst schon Opa - in diesem Fall Oma. Winnetou ist mittlerweile 13 Jahre alt, und elffache Mutter. Auch der Bullenvater "Moran" ist ein Herdbuch-Tier.
Tochter Windrads prall gefüllte Euter schaffen eine jährliche Durchschnitts-Milchmenge von 6512 Litern. Eine Milch, die es in sich hat, denn ihr Fettgehalt liegt bei rund vier Prozent und der Eiweißanteil bei 3,31 Prozent. Als Zusatz-Prädikat kann sich Windrad mit der Auszeichnung "Anerkannte Gelbvieh Bullenmutter" zieren. Das ist wohl so etwas ähnliches wie ein Mutterkreuz für Kühe und dürfte den Tieren selbst recht egal sein.
Der Milchvieh-Bestand des Biobauern Ehepaares Weber beläuft sich derzeit auf 40 Kühe, von denen immerhin 20 aus eigener Nachzucht stammen.
Die gewährleistete Freilandhaltung der Tiere (mit offenem Laufstall, Laufhof und Weidehaltung) wirkt sich deutlich qualitätsverbessernd aus. Auch die Herdbuch-Nachweise der Kühe mit der Typenbezeichnung "Fränkisches Gelbvieh - Exemplare im Milchadel" zeichnen die Viehhaltung auf dem Schwalbenhof zusätzlich aus, denn unter 1000 Milchkühen kann nur eine Kuh diesen Herdbuch-Abstammungsnachweis vorweisen.
Die prämierte Kuh Windrad ist eine typische Vertreterin des fränkischen Gelbvieh. Mit Ausnahme der Augen und der heller getönten Hörner, sowie des Euters ist das Fell in einem einheitlichen warmen Braunton gehalten. Kühe können also nicht nur Lieferanten guter Milch sein, sondern auch noch richtig toll und edel aussehen.