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Wechterswinkel: Die Töne gehen durch Mark und Bein

Wechterswinkel

Die Töne gehen durch Mark und Bein

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    Mit großem Können und viel Schwung spielten sich (von links) Aljoscha Zierow, Luca Chiche, Jakob Grimm und Christian Traute vom „Munich Tetra Brass“ in die Herzen der Besucher im „Kloster Wechterswinkel“.
    Mit großem Können und viel Schwung spielten sich (von links) Aljoscha Zierow, Luca Chiche, Jakob Grimm und Christian Traute vom „Munich Tetra Brass“ in die Herzen der Besucher im „Kloster Wechterswinkel“. Foto: Klaus-Dieter Hahn

    Blechblasmusik mal laut, mal leiser, mal beschwingt, mal schrill, voller Empathie, wehklagend und dramatisch. Bei seinem Gastspiel im Kloster Wechterswinkel gelang es dem "Munich Tetra Brass"-Quartett, die Klangvielfalt von Trompeten und Posaunen ins Rampenlicht zu rücken. Das Publikum war hingerissen.

    Mit der Verpflichtung von Aljoscha Zierow (Trompete), Luca Chiche (Trompete), Christian Traute (Posaune) und Jakob Grimm (Posaune) hatte die Kreiskulturagentur einen Glücksgriff gemacht. Schon beim Kinderkonzert am Nachmittag hatten die vier Künstler das ausverkaufte Haus mit dem musikalischen Märchen "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew für sich gewonnen.

    Der Nachwuchs war von der Geschichte und den dabei vorgestellten Instrumenten Posaune, Basstrompete und Kornett fasziniert gewesen. Nicht minder unterhaltsam ging es dann am Abend mit dem Programm "Out of the box" weiter.

    Michaela Kraus von der Kreiskulturagentur hatte eine "musikalische Wanderung zwischen den Welten der älteren und modernen Musik" angekündigt und nicht zu viel versprochen. Die vier Musiker wandelten zwischen Werken aus der Renaissance und der Moderne.

    Der Einstieg erfolgte dabei mit der festlichen "Sonata in D" von Antonio Bertali . Der Kontrast zwischen diesem Stück und dem nachfolgenden Werk "Quattro" der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina hätte nicht krasser ausfallen können. Wie Jakob Grimm, der Erläuterungen zu den Programmpunkten gab, anmerkte, hatte Gubaidulina wegen ihrer wenig systemtreuen Musik schwer unter der Politik der damaligen UdSSR leiden müssen. Diesen Schmerz, den sie zu dieser Zeit ertragen musste, hat sie in diesem Werk zum Ausdruck gebracht.

    Und auch die Präsentation weicht gänzlich von den bekannten Mustern ab. So liegen die Notenblätter auf dem Boden, spielen die Musiker teilweise mit dem Rücken zum Publikum. Schrill, ja manchmal sogar kreischend die Trompeten, dramatisch, dumpf, düster die Posaunen. Und immer wieder fast unerträglich laut. Die Töne gehen durch Mark und Bein. Am Ende ein deutlich hörbares Aufatmen im Publikum.

    Am Ende beschenken die vier Künstler das Publikum noch mit einer Zugabe von Johann Sebastian Bach. Einen Wermutstropfen hielt das Konzert dennoch parat. Die Resonanz auf das Konzert war sehr mager. "Munich Tetra Brass" hätte viel mehr Besucher verdient gehabt.

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