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Die Verunsicherung ist groß

Bad Neustadt

Die Verunsicherung ist groß

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    Manfred Firnkes, der Direktor das Gymnasiums in Bad Königshofen, zeigte sich geschockt: "Das Ganze hörte sich eher wie eine Science-Fiction-Geschichte an, nicht wie die Realität." Er ist vor allem deshalb besorgt, weil es gerade die völlig unauffälligen Schüler sind, bei denen plötzlich die Gewalt durchbricht. "Das kann man einfach nicht vorhersehen, so etwas kann es überall geben", so der Schulleiter. Dennoch versucht Firnkes zusammen mit seinen Kollegen, das Problem bei der Wurzel zu packen: "Wir müssen versuchen, eng mit den Eltern zusammenzuarbeiten, um Fehlentwicklungen vorzubeugen. Noch wichtiger ist es aber, den Schülern eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie auch den Mut haben, uns gegenüber Probleme anzusprechen." Im Bad Königshöfer Gymnasium wurde die erste Schulstunde am Montag zu Gesprächen innerhalb der Klassen genutzt. Auch in den nächsten Tagen, nachdem alle ein wenig Zeit hatten, über das Thema nachzudenken, soll es nochmals aufgegriffen werden.

    Günter Madrenas, einer der Lehrer der Bad Neustädter Hauptschule, hatte von dem Amoklauf während eines Kollegen-Ausflugs an die Mosel erfahren. Der Montag begann dann mit einer Durchsage des Schulleiters. Günter Madrenas dazu: "Unser Chef Werner Bühner hat wirklich sehr gute Worte gefunden. In meiner Klasse war es mucksmäuschenstill, auch während der Trauerminute um 1105 Uhr." Leider war das nicht überall so. "Von einem Kollegen habe ich gehört, dass in seiner Klasse auch während der Schweigeminute Witzchen gerissen wurden." Auch in der Hauptschule wurde in den Klassen über die Tat gesprochen. "Von den Schülern kamen unter anderem Fragen, wie so etwas verhindert werden könnte. Ganz ausschließen kann man solche Amokläufe leider nie. Aber jeder muss sagen dürfen, wenn er sich nicht gerecht behandelt fühlt", so Madrenas weiter.

    Das kann sich Kathrin Lorenz aus Ostheim, die die achte Klasse der Realschule in Mellrichstadt besucht, durchaus vorstellen: "Wenn ich ungerecht behandelt würde, habe ich schon das Gefühl, dass ich das auch den Lehrern sagen könnte. Manche würden es aber bestimmt auch für sich behalten." Nach Aussage einiger Realschüler hielten nicht alle Lehrkräfte die Schweigeminute für nötig. Die Begründung: Eine Trauerminute könne das, was geschehen ist, auch nicht mehr ändern. Die Mehrheit der Pädagogen schob das Thema jedoch nicht beiseite, sondern brachte es im Unterricht zur Sprache. Kathrin Lorenz: "Wir haben mit Herrn Zeidler, unserem Mathelehrer, eine ganze Stunde lang darüber diskutiert. Aber auch die meisten anderen haben es zumindest angesprochen."

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