Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Königshofen
Icon Pfeil nach unten

BAD KÖNIGSHOFEN: Diese Jungs haut nichts um

BAD KÖNIGSHOFEN

Diese Jungs haut nichts um

    • |
    • |
    Zwei von der Sicherheitswacht: Joachim Pach (links) und Jürgen Tepper sowie drei weitere Männer und Frauen sind seit zwei Jahren regelmäßig in der Stadt und den Stadtteilen unterwegs und sorgen dadurch für eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung
    Zwei von der Sicherheitswacht: Joachim Pach (links) und Jürgen Tepper sowie drei weitere Männer und Frauen sind seit zwei Jahren regelmäßig in der Stadt und den Stadtteilen unterwegs und sorgen dadurch für eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung Foto: Foto: Alfred Kordwig

    „Wir versprechen uns von der Sicherheitswacht eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Bürger.“ Diese Äußerung machte Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling vor knapp zwei Jahren bei der Vorstellung der insgesamt fünfköpfigen Sicherheitsstaffel.

    Nach Einschätzung des Stadtoberhauptes haben sich die Erwartungen voll erfüllt, denn Helbling findet nur lobende Worte für die Bad Königshöfer Sicherheitswachtler, die seit Mai 2011 im Einsatz sind und mehrmals in der Woche zu unterschiedlichen Zeiten mit jeweils zwei Leuten im Stadtgebiet patrouillieren.„Aus unserer Sicht hat sich die Sicherheitswacht bewährt“, so Helbling, der es vor allem als positiv ansieht, dass die Angehörigen der „Bürger-Polizei“ bei ihren Rundgängen ein besonderes Augenmerk auf die städtischen Grünanlagen werfen. „Dort werden die Leute gezielt angesprochen, wenn sie zum Beispiel ihren Hund nicht an der Leine führen, ihren Abfall einfach liegen lassen oder Alkohol trinken.“

    Auch Rolf Schmidt, stellvertretender Leiter der Polizeistation Bad Königshofen, sieht in den freiwilligen Helfern eine zusätzliche Sicherheitskomponente für die Stadt. Zudem seien die fünf Angehörigen der Bad Königshöfer Sicherheitswacht sehr zuverlässig und immer pünktlich zur Stelle, wenn sie in der Polizeistation ihre Ausrüstung abholen. „Deshalb gibt es auch keinen Grund, nach zwei Jahren personelle Veränderungen vorzunehmen oder gar über die Auflösung der Sicherheitswacht nachzudenken“, so Schmidt.

    Matthias Schubert, Jürgen Tepper, Joachim Pach, Rainer Habermann und Vera Werner bilden die fünfköpfige „Bürgerpolizei-Staffel“. Ein Team besteht immer aus zwei Leuten, die nicht nur im Stadtgebiet, sondern manchmal auch in den Stadtteilen unterwegs sind. An diesem Mittwochnachmittag machten sich der Bad Königshöfer Jürgen Tepper und der Sulzdorfer Joachim Pach, ausgerüstet mit Pfefferspray und Handy, zu Fuß auf ihre dreistündige Tour durch die Stadt. „Wir machen das auch nach zwei Jahren immer noch sehr gern, weil die Resonanz aus der Bevölkerung überwiegend positiv ist“, so Tepper, der von Beruf Hausmeister ist. „Vor allem Mütter mit kleinen Kindern oder ältere Leute sehen uns gerne auf der Straße und sprechen uns auch oft an“, ergänzt der Pensionär Joachim Pach. Dass es hin und wieder doch zu Diskussionen kommt, liegt in der Natur der Sache, zum Beispiel, wenn jemand von der Sicherheitswacht höflich, aber bestimmt, darum gebeten wird, im öffentlichen Bereich keinen Alkohol zu trinken oder seinen Hund an die Leine zu nehmen. Dann reagieren die Angesprochenen schon mal gereizt. „Beleidigungen sind aber die absolute Ausnahme“, betont Tepper.

    Besonderes Augenmerk richtet die Sicherheitswacht bei ihren Streifengängen auf den Kurpark, den Busbahnhof an der Tuchbleiche oder die Juliuspromenade. Auch am Wohnmobilstellplatz schauen sie hin und wieder vorbei.

    Nur einmal kam es in den vergangenen zwei Jahren zu einem wirklich gefährlichen Zwischenfall, der fast zu einem Pfefferspray-Einsatz geführt hätte. Jürgen Tepper war damals einer der beiden Streifengänger. „In der Juliuspromenade ging ein Betrunkener mit einer abgebrochenen Bierflasche auf uns los“, erinnert er sich noch gut an die kritische Situation. Im letzten Moment habe er dann doch zurückgezogen und die Flasche fallen lassen. „Wir haben den Mann festgehalten und die Polizei gerufen, die ihn dann in die Ausnüchterungszelle brachte.“

    Die Sicherheitswacht

    In Bayern wurde die Sicherheitswacht 1994 eingeführt. Leidgedanke war die „Einbindung der Bürgerin die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung.“ Die Möglichkeit, eine Sicherheitswacht einzuführen, haben Kommunen unter 20 000 Einwohner. Die Angehörigen einer Sicherheitswacht, die bis auf ein Reizstoffsprühgerät nicht bewaffnet sind, sollen in erster Linie Vandalismus und Ordnungsstörungen entgegen wirken. Ein Eingreifen ist nur dann vorgesehen, wenn Hilfe dringend erforderlich ist. Wer sich um einen Platz in der vom Freistaat Bayern finanzierten Sicherheitswacht bewirbt, muss 18 Jahre alt sein und eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung haben. Angehörige der Sicherheitswacht sind 20 bis 25 Stunden im Monat im Einsatz und bekommen eine Aufwandsentschädigung von etwas mehr als sieben Euro in der Stunde.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden