Jungs, ihr ward genial! Habt ihr bestimmt auch gemerkt, dass wir alle im Bildhäuser Hof dieser Meinung waren. Wenn's da die gemütlich hockenden Leut‘ vom Sitz hochreißt zu Standing Ovations, dann muss da vorne auf der Bühne echt der Bär getanzt oder Trojka ein Wahnsinnsprogramm abgezogen haben.
Nicht umsonst hat euch Kai Uwe Tapken, Leiter der städtischen Kulturarbeit, nach knapp zwei Jahren wieder nach Bad Neustadt geholt. Euren Supersound in urkomischer Verpackung muss man einfach zwischendurch mal haben, denn da geht die Post ab.
Ihr verzeiht, dass jetzt ein Text kommt, den ihr schon kennt, denn damit möchtet ihr euer Publikum zum Auftritt locken in Gegenden, wo ihr vielleicht noch ein Geheimtipp seid. Kann man sich eigentlich nicht vorstellen, dass es einen solchen Flecken überhaupt noch gibt, wo ihr selbst im entlegenen Gifhorn (Niedersachsen) drei Konzerte an einem Tag gegeben habt.
Es kommt selten vor, dass an der PC-Tastatur, auf der diese Zeilen getippt werden, die Meinung herrscht, ein anderer habe die bestmöglichen Worte gefunden. Aber um zu beschreiben, was wir mit Trojka erlebt haben, muss das Zitat her: "Das Dresdner Dreigespann, bestehend aus Cello, Gitarre und Klavier lässt aus scheinbar bekannten Volksweisen verboten-intensiven Folk entstehen. Kammermusikalisch angelegt verschmelzen Elemente aus Weltmusik, Polka, Klezmer und Rock zu einem mannigfaltigen Affektmosaik."
Und jetzt, Achtung, jetzt geht's weiter mit einem totalen Volltreffer-Begriff: "Grenzgänger-Cellist Matthias Hübner, Soulpianist Albrecht Schumann und Rockgitarrist Rico Wolf führen einen energiegeladenen Klang-Trialog, der den Zuhörer in seinen Bann zieht und nicht nur sämtliche Mundwinkel in Bewegung versetzt. Ein Trojka-Konzert ist ein Gute-Laune-Akt der Sonderklasse."
So haben wir uns denn auch prächtig amüsiert über die Geschichten, die ihr uns zu eurer tollen Musik erzählt habt - selbst in der Pause hörte man aus allen Ecken lautes Lachen und das Stichwort "Eiersalat" - und waren vor allen Dingen fasziniert davon, was man mit und an einem Cello so alles anstellen kann: die Zunge rausstrecken beim Gedanken an den Eiersalat, in Deckung gehen vor der bösen Schwiegermutter oder ganz sanft hinübergleiten in den Schlummer, den ein zauberhaftes jiddisches Schlaflied herbeigeführt hat, und im nächsten Moment wieder hellwach davonbrausen mit der treibenden Gitarre links (für uns rechts) und dem entfesselten Piano rechts.