Um die Seniorenkreise im Landkreis Rhön-Grabfeld ging es in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses. Letztmals fand hierzu ein Beschluss des Kreistags im Jahr 1973 statt, sagte der zuständige Sachbearbeiter Julian Morber. Bei Seniorenveranstaltungen werden seitdem pro Person 1,50 Euro gefördert. Dies gilt für einen Seniorennachmittag oder eine Seniorenveranstaltung einmal im Jahr. Der Kreisausschuss beschloss, dies auf drei Euro zu erhöhen. Mit einer Pauschale von acht Euro fördert der Kreis, ebenfalls pro Person, einmal im Jahr eine Halbtages-, Ganztages- oder Mehrtagesfahrt. Landrat Thomas Habermann sah dies als eine wichtige Unterstützung für die in diesem Bereichen geleistete ehrenamtliche Arbeit.
Zustimmung gab es auch für die Sanierung und bauliche Qualitätsverbesserung von Wanderhütten, die im Eigentum von Vereinen stehen. Damit hatte man sich bereits im März 2019 befasst. Bei diesen "Hüttenförderrichtlinie" steht für zunächst drei Jahre ein Gesamtbetrag in Höhe von 400 000 Euro zur Verfügung. Für 2019 und 2020 sind dies jeweils 130 000 Euro und für 2021 nochmals 140 000 Euro. Aktuell plant der Rhönklub-Zweigverein Rother Kuppe eine Flachdachsanierung des Gastraums seines Wanderheims auf der Rother Kuppe und beantragt eine Bezuschussung. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 23 962 Euro. Beantragt wird ein Zuschuss von 35 Prozent, also 8 386 Euro. Dem stimmte der Kreisausschuss zu.
Drei Millionen Euro für die Digitalisierung
In der Sitzung ging es dann um die Information zum aktuellen Umsetzungsstand der Digitalisierung in den Schulen. Sachaufwandsträger ist der Landkreis. Die zuständigen Sachbearbeiter Ansgar Zimmer und Stephen Johannes gaben dazu die entsprechenden Einblicke. Ansgar Zimmer nannte es ein sehr arbeitsintensives Gebiet, das in den kommenden Jahren mit dem jetzt vorhandenen Personal nicht zu schaffen sei. Aktuell sind zehn Mitarbeiter beschäftigt. Betreut werden an die 2.200 Schülerarbeitsplätze mit 80 Servern. Bislang werden an die 4.250 Stunden investiert. Die fortschreitende Technik sei ein Dauerthema, Qualität sei wichtig, stellte dazu Landrat Thomas Habermann fest. Aktuell laufen in drei Gymnasien Pilotphasen, sagte Ansgar Zimmer. Als Förderung stehen in den kommenden fünf Jahren rund drei Millionen Euro zur Verfügung, 306 000 Euro wurden bereits investiert. Gefördert werden nur Neuanschaffungen, nicht die laufenden Kosten. Wichtig nannte Stephen Johannes den Dialog mit den Schulleitern und Schulen zur Festlegung der Ausstattungen und Beschaffungen und eine schrittweise Umsetzung. Der Kreisausschuss genehmigte die Schaffung von zwei weiteren Stellen in der Landkreis-IT zur Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen.
Julian Morber stellte dem Kreisausschuss die künftige Organisation und Finanzierung des Pflegestützpunktes vor. Der Landkreis war 2011 Vorreiter in Bayern, erklärte Landrat Thomas Habermann. Der Pflegestützpunkt werde sehr gut angenommen und durchschnittlich pro Jahr von eintausend Personen genutzt. Die Kommunen müssen nun zwischen Anstellungsmodell und Kooperationsmodell entscheiden, um weiterhin Pflegestützpunkte betreiben zu können. Bislang trägt der Landkreis 50 Prozent der Kosten, der Rest wird von den Pflegekassen übernommen. Dies soll auch so bleiben. Der Ausschuss entschied sich für das Kooperationsmodell. Die Personalkosten des Landkreises bleiben wie bisher bei 35 000 Euro.
Landkreis stellt Projektmanager ein
Sophia Mohr stellte dann eine Förderung des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen im Rahmen der Heimatpolitik vor. Dabei geht es um die regionale Identität. Eine Förderung läge bei 80 Prozent. Dies wäre eine Fortsetzung des Willkommensportals, das an Interessierte von außerhalb gerichtet ist. Gedacht ist an verschiedene Informationsvermittlungen, so unter anderem ein "Heimat Magazin, das unter anderem über Hintergründe zu Projekten des Landkreises informiert. Eingestellt werden müsste ein Projektmanager. Die Kosten bezifferte Dr. Jörg Geier, Leiter der Stabstelle am Landratsamt Rhön-Grabfeld, auf 220 000 Euro für drei Jahre, wozu es eine Förderung von 80 Prozent gibt.
Landrat Thomas Habermann fand den Vorschlag gut, riet allerdings von einem gedruckten Heimat Magazin ab. Wichtig sei eine moderne Darstellung des Landkreises. Der oder die Projektmanager(in) koordinieren ab April 2020 alle notwendigen Maßnahmen. Es gibt einen Projektbeirat unter anderem mit Azubi-Sprecher, Schülersprecher und Jugendclubsprecher. Thomas Habermann bat, auch einen Seniorensprecher mit aufzunehmen. Der Kreisausschuss beauftragte die Verwaltung, die Stelle eines Projektmanagers auszuschreiben.