Auf große Resonanz stieß der Informationstag im Berufsfachschulzentrum der ESB. Die gemeinnützige Gesellschaft für berufliche Bildung und der Arbeitskreis Schule und Wirtschaft Rhön-Grabfeld präsentierten im Rahmen der Landkreis-Initiative "www - wir wollen weiter" ein breites Spektrum an Berufen im Gesundheitswesen.
Wie im Vorjahr zog es wieder zahlreiche Besucher an die Infostände. Die Neustädter Fachschulen haben ein großes Einzugsgebiet. Auch die Kliniken in und um Bad Neustadt bieten gute Voraussetzungen für eine Ausbildung in einem Heil-Hilfsberuf.
Die Berufsfachschule der ESB bildet derzeit Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten aus. Wer sich für einen Heil-Hilfsberuf interessiert, aber lieber erst einmal in die gesamte Bandbreite hineinschnuppern möchte, der kann an einem zehnmonatigen Grund-Lehrgang teilnehmen.
Ab Oktober 2000 kann man sich beim ESB erstmals auch als Diätassistent ausbilden lassen. Aufnahme-Voraussetzung für die genannten Berufe ist die Mittlere Reife oder ein gleichwertiger Abschluss beziehungsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre, inklusive zahlreicher Praktika.
Neuerdings kann man beim ESB auch den Beruf Altenpfleger lernen. Auf 18 Monate Theorie und eine Abschlussprüfung folgen ein halbes Jahr Berufspraktikum und ein mündliches Examen.
Neben dem ESB waren auch andere Ausbilder mit Informationsständen vertreten. Die Berufsfachschule für Krankenpflege am Kreiskrankenhaus bildet Krankenpfleger und Krankenschwestern aus. Voraussetzung ist auch hier die Mittlere Reife. Zudem werden ein vier- wöchiges Praktikum und ein ärztliches Attest verlangt.
Die Ausbildung zur Zahnarzthelferin dauert ebenfalls drei Jahre, vor allem in der Zahnarztpraxis, aber auch in der Berufsschule. Ähnlich verläuft die Ausbildung zur Arzthelferin, allerdings bilden Arztpraxen aus 29 verschiedenen medizinischen Fachrichtungen aus. So entsteht ein in der Theorie einheitliches, in der Praxis aber sehr vielfältiges Berufsbild.
Haupt- oder Realschulabschluss sind erforderlich für den Beruf der pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA). Wie auch die pharmazeutisch-technischen Angestellten (PTA) arbeiten PKAs in Apotheken. Während aber PKAs in ihrer dreijährigen Ausbildung die Berufsschule besuchen, werden PTAs in zwei Jahren an einer Berufsfachschule ausgebildet und absolvieren anschließend noch ein halbjähriges Praktikum.
Im Krankenwagen vor der Tür konnte man sich über den Beruf des Rettungsassistenten informieren. Diese Ausbildung erstreckt sich über zwei Jahre an einer Fachschule und erfordert mindestens einen Hauptschulabschluss.
Die Arbeit mit Behinderten gehört zum Aufgabenbereich eines Heilerziehungspflegers. Die Ausbildung kann in Vollzeit in zwei bis drei Jahren oder in Teilzeit in drei bis vier Jahren absolviert werden.
Auch in diesem Jahr war der Informationstag wieder für viele Unentschlossene eine Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz. Ein persönliches Gespräch mit Fachkräften und Azubis der einzelnen Berufe ist oft effektiver als eine sachliche Broschüre.
Das unterstrichen zur Eröffnung des Informationstages auch Landrat Dr. Fritz Steigerwald und Bürgermeister Bruno Altrichter. Vom ESB gingen Impulse für die gesamte Region aus. Diesen Anspruch betonten auch ESB-Geschäftsführer Jochen Dietz und Dr. Thomas Neubert vom Arbeitskreis Schule und Wirtschaft. Eugen Hain, der Direktor des Arbeitsamts Schweinfurt, würdigte die Veranstaltung als "begrüßenswerte Initiative" in Sachen Ausbildung.