Strahlungen
Schwer tat sich nicht nur Gemeinderat Johannes Hümpfner bei der Entscheidung für einen eigenen Hort in Strahlungen. „Es steht viel Geld im Raum“, sagte er
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und fing das Rechnen an.
Geladen von Bürgermeisterin Karola Back waren zudem VG-Kämmerin Heike Kaiser, die über Finanzen und Förderung Auskunft geben konnte und VG-Geschäftsführer Bernhard Rösch, der für die Bedarfsfeststellung und verwaltungsrechtliche Fragen zuständig ist.
Fest stand bis jetzt nur, dass der Kindergarten mit Krippe neu gebaut wird. Im Prinzip war auch beschlossen, dass das Gebäude einen Rohbaukeller erhält. Nun war aber in der letzten Gemeinderatssitzung die Frage aufgetaucht, ob Strahlungen nicht einen eigenen Hort bauen könne, im Keller des Kindergartenneubaus – anstatt sich Salz anzuschließen.
Bürgermeisterin Karola Back befasste sich mit diesem Thema über eine Woche lang, teilte sie dem Gremium mit. Sie telefonierte mit vielen Stellen bis nach Würzburg und konnte so schon einige Antworten erhalten.
Als Ergebnis kam heraus, Strahlungen könne einen Hort bauen, auch die Finanzierung mit Förderung sei möglich. Wichtig sei jedoch der Bedarf. Und der war es auch, der Bernhard Rösch einige Sorgen bereitete. 15 Hortplätze müssten als Bedarf festgestellt werden. Die Auslastung sollte bei 75 Prozent liegen. Das bedeutet Strahlungen braucht ab dem Schuljahr 2015/16 zwischen fünf und zehn Hortkinder, damit die Einrichtung sich trägt. Bis 2018/19 sollte die Anzahl der Kinder auf zehn oder mehr gestiegen sein.
„Das ist zu schaffen“, sagte Johannes Hümpfner euphorisch und Daniel Leicht betonte: „Wir wollen junge Familien hierher locken. Da ist ein Hort sicher hilfreich.“ Alle Gemeinderäte wollen sich beteiligen, mit den Eltern von Schulkindern persönlich sprechen, um die Plätze zu besetzen, versicherten sie. Zudem sollte ein Antrag an den St. Johannisverein zur Übernahme der Trägerschaft gestellt werden, schlug Bernhard Rösch vor. Das war dann schnell im Gemeinderat abgeklärt.
Die mögliche Finanzierung war eigentlich dann nur noch ein Rechenexempel. Hümpfner stellte die Zahlen der drei möglichen Ausbauvarianten gegenüber. Die erste Variante beinhaltet das Kellergeschoss im Neubau Kindergarten als Rohbaukeller. Die zweite Variante ist ein Kindergarten ohne Keller und ohne Hort und die dritte Variante besteht aus dem Neubau mit ausgebautem Kellergeschoss für einen Kinderhort. Nachdem die geschätzten Zahlen der drei Varianten nicht so weit auseinanderlagen, beschloss das Gremium nach langer und ausführlicher Diskussion einstimmig den Ausbau des Kellers als Hort.
Architekt Matthias Leicht wurde mit der weiteren Planung beauftragt. Die technischen Gewerke wird das Ingenieurbüro Hüfner aus Bad Kissingen übernehmen, für die Tragwerkplanung ist das Büro Federlein zuständig und die Außenanlage wird von Landschaftsarchitektin Carola Kroczek geplant. Nun sei ein Tekturplan für den Kindergartenneubau notwendig, erklärte Architekt Leicht. Das bedeute aber nur eine geringe Verzögerung des Baubeginns von circa sechs Wochen.