Ohne Probleme verlief der Faschingszug in Trappstadt am vergangenen Sonntag. Das berichten Polizei und Rotes Kreuz übereinstimmend.
Erfahrungsgemäß gehe es in Trappstadt eher familiär und friedlich zu, deshalb habe man zwar mal eine Streife vorbeigeschickt, aber es gab keinen Einsatz, war von der Polizei in Bad Königshofen zu hören. Vernünftig waren auch viele Besucher, die schon weit außerhalb der Marktgemeinde ihr Auto stehen ließen und zu Fuß in den Innenbereich gingen, denn dort gibt es nur wenige Parkmöglichkeiten.
Seit 40 Jahren gibt es den TCV Trappstadt - das wird in diesem Jahr gebührend mit vielen Veranstaltungen gefeiert. Nach den zwei gelungenen Prunksitzungen war der Faschingsumzug ein weiterer Höhepunkt, für den die Vorbereitungen schon seit Monaten laufen. Dabei waren alle Altersstufen im Einsatz, von den Jüngsten bis zu den Senioren. Nicht nur die Kindergartenkinder präsentierten aufgeregt gemeinsam mit den Eltern ihre Kreationen zum Thema „Bob der Baumeister“, auch ältere Kinder und Jugendliche hatten fantasievolle Einfälle in die Tat umgesetzt, so fuhren ein riesiges Zauberbuch, ein Zauberkessel und weiteres Zubehör, begleitet von Harry Potter und seinen Gefährten, durch den Ort, Aladin mit der Wunderlampe, ein fliegender Teppich, ein Himmelbett mit Pascha und viele weitere lustige Figuren bereicherten den Zug.
Die Musikkapellen waren als Ärzte und Krankenhauspersonal, als Tiere und mit anderen Fantasiekostümen mit dabei und sorgten für Stimmung (wir berichteten).
Tolle Ideen hatten die einzelnen Gruppen umgesetzt, dazu zählten auch die Raubritterburg und die Wagen mit politischem Hintergrund, wobei ein ganzer Roulette-Tisch aufgefahren wurde, an dem es mit Hilfe einer Kugel rund ging. Wer wird wohl der nächste Bundespräsident? Ein Glück für die Gruppe, dass die Entscheidung für den Kandidaten erst später bekannt gegeben wurde! Der Mottowagen kritisierte, dass anscheinend der Bild-Zeitung die Entscheidung zufällt, wer an der Macht bleibt.
Das Thema hatte auch eine andere Gruppe aufgegriffen, die es mit der überdimensionalen „Windschaukel“ („Christian Wulff ist abgesprungen, mit Seehofer wird weiter geschwungen“) darstellte. Die EU-Kuh wird gemolken, das zeigte einer der ersten Mottowagen, dabei wird Milch aus dem prallen Euter der deutschen Kuh von einem Griechen gemolken. Die Deutschen sind ja Hauptgeldgeber in der EU, das wurde hier treffend dargestellt.
Lustige, bunte Figuren, tolle Kostüme, originelle Einfälle und viel Stimmung kennzeichneten den Trappstädter Faschingszug, bei dem es zum Glück keine der überlauten Musikwagen gab, die mehr der eigenen Feierstimmung als der Belustigung der Zuschauer dienen. Insgesamt sehr gelungen war der Faschingszug, die vielen Arbeits- und Organisationsstunden, die hinter einer Veranstaltung dieser Art stehen, honorierte das Publikum mit Helau-Rufen und Applaus.