Eine wunderbare Einführung auf die Adventszeit war am Samstagabend in der Kirche von Eußenhausen zu sehen. Unter dem Motto „Kirche trifft … Theater“ des Diözesanbüros Bad Neustadt führte das Ensemble Theatrum des Schloss Hohenerxleben das Stück „Die drei Geister der Weihnacht“ nach Charles Dickens auf.
Mit einfacher Bühnenkonstruktion wurde das Stück wunderbar in der kleinen Kirche umgesetzt.
„Es ist die Zeit, in der man das Licht erwartet.“ Mit diesen Worten hieß die Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Eußenhausen, Dagmar Dietz, die 80 Zuschauer willkommen. Ebenso begrüßte sie die Leiterin des Diözesanbüros Ilka Seichter sowie Gemeindereferentin Ursula Schäfer.
Seichter bedankte sich bei der Pfarrgemeinde Eußenhausen, die bei der Vorbereitung für diesen Abend mithalf. Auch stellte sie das Theaterensemble und ihre Spielstätte, das Schloss Hohenerxleben in Sachsen-Anhalt näher vor. Zum 2. Mal war das Ensemble in Rhön-Grabfeld zu Gast. Mit „Die drei Geister der Weihnacht“ treten sie unter anderem in Kirchen und Schulen auf.
Viele kennen „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens. Christiane Friebe vom Ensemble Theatrum hat die Geschichte für die Bühne umgeschrieben. Die Figuren werden in dieser Bühnenfassung von nur drei Schauspielern dargestellt. Thomas Weppel als Mr. Scrooge.
Christiane Friebe verkörperte unter anderem Marley, die Geister der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht sowie weitere Figuren. Hubertus von Krosigk war als Geist der vergangenen Weihnacht, Angestellter Cratchit und in weiteren Rollen zu sehen.
Die Geschichte handelt Scrooge, einem habgierigen, geizigen und griesgrämigen Geschäftsmann im London des 19. Jahrhunderts, der den Geistern der vergangenen, der gegenwärtigen und der künftigen Weihnacht begegnet. Den drei Geistern, die den hartherzigen Mann zu früheren Stationen seines Lebens begleiten, gelingt es schließlich ihm die Augen zu öffnen.
Vor allem der Geist der zukünftigen Weihnacht leistet beste Überzeugungsarbeit. Er zeigt Scrooge, wie die Zukunft aussehen wird, sollte er sich nicht ändern. Ein Pärchen liest die Todesanzeige des verstorbenen Scrooge in der Zeitung. Sie machen sich über seinen Geiz zu Lebzeiten lustig. Der Geist zeigt ihm sein Sterbebett und seinen Grabstein auf dem Friedhof.
Die dunklen Schatten ängstigen Mr. Scrooge. Er ist zutiefst über seine Zukunft erschüttert und möchte nicht mehr der Mensch von einst sein. Die drei Geister haben ihm die Augen geöffnet und Scrooge gelobt Besserung. Erschöpft bricht er auf seinem Bett zusammen. Am Weihnachtsmorgen erwacht er unversehrt und mit neuem Lebensmut.
Er verteilt Geld an die Armen. Seinem Angestellten Cratchit verdoppelt er das Gehalt. Außerdem bietet er ihm Hilfe bei der Behandlung seines kranken Sohnes Tim an. Die Geister der vergangenen und der gegenwärtigen Weihnacht betreten erneut die Bühne. Sie sind erfreut über die Verwandlung des früheren Geizkragens. In die Zukunft blickend, sehen sie einen großzügigen Mr. Scrooge, der Weihnachten im Kreis der Familie feiert.
Das Ensemble Theatrum verstand es das Publikum zu fesseln und in die Geschichte einzubinden. Trotz einfacher Kostüme gelang es den Schauspielern durch Mimik und Gestik die Geschichte wirkungsvoll darzustellen. Mittels Musik, Geräuschen und effektvollem Licht wurde dies unterstrichen. Mit stehenden Ovationen belohnten die Zuschauer das Ensemble.
Am Ende lud der Pfarrgemeinderat noch in die „Alte Schule“ ein. Dort warteten Getränke, Bratwurst und Kuchen auf die Besucher. Gerne wurde dieses Angebot angenommen und auch die Schauspieler mischten sich unter die Gäste.