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UNTERWEISSENBRUNN: Ein Herz für die Wohnstätte

UNTERWEISSENBRUNN

Ein Herz für die Wohnstätte

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    „Danke für 20 Jahre“: Die Bewohner der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld in Unterweißenbrunn laden am Sonntag, 9. September zum Jubiläumsfest ein. Mit dabei auch Bürgermeister Udo Baumann (links), Wohnstättenleiterin Annette Scheuring (dritte von links) und Vorsitzender Werner Trolldenier (zweiter von rechts).
    „Danke für 20 Jahre“: Die Bewohner der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld in Unterweißenbrunn laden am Sonntag, 9. September zum Jubiläumsfest ein. Mit dabei auch Bürgermeister Udo Baumann (links), Wohnstättenleiterin Annette Scheuring (dritte von links) und Vorsitzender Werner Trolldenier (zweiter von rechts). Foto: Foto: Eckert

    20 Jahre ist die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld nun schon mit ihrer Wohnstätte in Unterweißenbrunn beheimatet. Dieses Jubiläum soll mit einem Fest und einem Tag der offenen Tür am 9. September gemeinsam gefeiert werden. Das Jubiläum ist auch ein Grund, um das umfassende Archiv aufzuschlagen und Bilder anzuschauen. Die Bewohner luden Bürgermeister Udo Baumann und den Vorsitzenden der Lebenshilfe, Werner Trolldenier, im Vorfeld zum Rückschau halten ein.

    Wie war das eigentlich damals vor 20 Jahren? Die Lebenshilfe suchte im Landkreis ein neues Domizil, denn die Räumlichkeiten in Hohenroth reichten nicht mehr aus. Da stand die ehemalige Pension in Unterweißenbrunn zum Verkauf. Ein ideales Gebäude für eine kleine überschaubare Gruppe, um ihren Möglichkeiten entsprechend, ein eigenständiges Leben in einer familiären Einheit zu führen. Am 1. September 1992 zogen die ersten fünf Bewohner ein.

    Von Beginn an sei die Lebenshilfe in Unterweißenbrunn herzlich willkommen gewesen, erinnert sich Wohnstättenleiterin Annette Scheuring. „Etwaige Vorbehalte waren schon am ersten Wochenende aus der Welt geschafft. Wir sind zusammen in den Gottesdienst gegangen, damit war das Eis gebrochen.“ Viel Unterstützung fanden die Bewohner und ihre Betreuer in der Bevölkerung und bei den Vereinen – und das ist bis heute so geblieben.

    Schon im ersten Jahr brachten die Unterweißenbrunner Plätzchen vorbei. Doch nicht nur zur Weihnachtszeit hat die Bevölkerung ein Herz für die Wohnstätte. Spenden von Privatleuten und Geschäften ermöglichen, dass auch immer wieder Anschaffungen getätigt werden können, die über den Etat hinaus gehen.

    Auch bei den Dorffesten wird immer an die Lebenshilfe gedacht, und wenn die Ernte im Garten üppig ausfällt, ist die Wohnstätte dankbarer Abnehmer. Die Leute denken immer an uns. „Wenn es mal was zu bauen gibt, dann ist auf die Unterweißenbrunner Verlass.“ So konnten Gartenhäuschen und Anbau realisiert werden.

    Heute leben elf Bewohner in der Wohnstätte. Die Behinderten führen ein recht selbstständiges Leben. Sie gehen zum Einkaufen, besuchen die Gottesdienste, sind im Dorf akzeptiert und integriert.

    Für Annette Scheuring und Werner Trolldenier ist die Wohnstätte in Unterweißenbrunn ein Vorzeigeobjekt und Modell dafür, wie behinderte Menschen eigentlich untergebracht werden sollten. Werner Trolldenier möchte Eltern von behinderten erwachsenen Kindern Mut machen, ihre Kinder in die Obhut einer Wohnstätte zu geben, damit sie ein möglichst selbstständiges Leben führen können.

    Immer aktiv sein

    Ein Kennzeichen der Lebenshilfe ist es aber auch, dass die Bewohner selbst aktiv sind. Nicht nur, dass sie in Hohenroth in der Produktionswerkstatt ihren Lebensunterhalt verdienen, sie sind auch in Haus und Hof tätig, natürlich gemäß ihrer Fähigkeiten. Rund um die Wohnstätte gibt es jede Menge Arbeit. Es ist eine aktive Woche, die Behinderten gestalten ihre Lebensumwelt mit, die Betreuer haben eher begleitende Funktion. So ähnelt die Wohnstätte einer großen Familie. Und wie in jeder Großfamilie wird auch gefeiert. Egal ob Fasching, Kirchweih oder Weihnachten, die Bewohner sind da sehr aktiv. Mit ihrer Tanzgruppe sind sie schon bei Dorffesten aufgetreten.

    Bürgermeister Baumann ist gerne in Unterweißenbrunn zu Gast. „Die Wohnstätte und ihre Bewohner sind eine Bereicherung für unser gesellschaftliches Leben in Bischofsheim. Ich bin froh, dass das es euch hier gibt.“ Ein wichtiges Projekt, um die Lebenshilfe bei jungen Menschen im Herz zu verankern, ist das Schulprojekt mit den Lehrern Edeltraud Koch und Martin Schiermeyer, die seit zwölf Jahren mit ihren jeweils fünften Klassen verschiedene Aktivitäten miteinander erleben, ob gemeinsames Frühstücken, Leseclub, Kegelabende oder Wanderungen. Besonders beliebt sind die Schwimmbadbesuche. Auch die Ausflüge, wie in den vergangenen Jahren in die Steiermark, nach Südtirol und an die Nordsee, erfreuen sich allergrößter Beleibtheit. Mit dem Fest möchte die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, speziell die Bewohner der Wohnstätte Unterweißenbrunn „Danke“ sagen.

    Das Programm

    Das Lebenshilfe-Fest beginnt am Sonntag, 9. September, um 10.15 Uhr mit dem Gottesdienst in Unterweißenbrunn. Er wird von der Frauen-Singgruppe mitgestaltet. Anschließend Kirchenparade zur Wohnstätte und Frühschoppen. Ab 12 Uhr Mittagessen. Es spielt die Trachtenkapelle Unterweißenbrunn. Ab 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen. Am Nachmittag ist der Auftritt einer Sambagruppe und der Bewohner der Wohnstätte mit Maxi aus Oberelsbach vorgesehen. Das Benefizkonzert mit „Böhmisch G'schtörd“ beginnt um 15 Uhr.

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