(new) Einen einzigen Wunsch hat Altlandrat Dr. Fritz Steigerwald, der heute seinen 70. Geburtstag feiert, für die Zukunft: gesund zu bleiben. Nicht erst seit seiner schweren Erkrankung vor neun Jahren weiß er sehr genau, wie wertvoll diese Gabe ist und dass er ohne dieses Geschenk seine Gegenwart nicht so erfüllend gestalten könnte. „Denn ein paar Pöstle hab' ich schon noch behalten“, schaut er auf die Dinge, die er nach seiner aktiven Zeit als Landrat noch betreibt.
Nach wie vor widmet er sich mit Herzblut der Sache des Roten Kreuzes. Bereits seit 1968 übt er das Amt des Kreisvorsitzenden aus, zunächst in Burglengenfeld in der Oberpfalz, dann ab 1973 erst als Stellvertreter und ab 1976 als Rhön-Grabfeld-Verantwortlicher. Darüber hinaus ist Steigerwald stellvertretender Bezirksvorsitzender, zwei Jahre lang, in der Zeit des BRK-Altenheim-Baus in Bad Neustadt, war er auch Vorsitzender.
Treu geblieben ist der Jubilar den Aquarienfreunden Bad Königshofen als zweiter Vorsitzender, in dieser Funktion kümmert er sich zudem seit 1976 um die Belange der Unterfränkischen Heimvolkshochschule Sambachshof. 30 Jahre lang, bis zum Mai 2007, war ihm als Vorsitzendem das Rhön-Museum in Fladungen ein Anliegen.
Aktuell liegt ihm die Realisierung eines anderen Vorhabens am Herzen: der Bau der Autobahnkirche an der A 71 bei Bibra. Als Vorsitzender des Vereins ist er absolut zuversichtlich: „Die Kirche kommt.“ Für ihn persönlich hat sie einen dreifachen Stellenwert: Sie zeigt die Verbundenheit zu höheren Mächten, ist Ausdruck der Dankbarkeit für die Wiedervereinigung und rundet gewissermaßen sein Bemühen um den Bau der A 71 ab.
Berührt sind hier zugleich die beiden wichtigsten Punkte seiner Zeit als Landrat (1976 bis 2003). Da ist noch heute der überwältigende Eindruck der Wende zu spüren, von den ersten Begegnungen auf der Schanz oder vom persönlichen Einsatz für das Begrüßungsgeld. „So etwas erlebt man nie wieder.“
Über den Autobahnbau hinaus „gibt es auch sonst noch so manches, auf das ich stolz sein kann“ (als Beispiele seien nur genannt die Musikschule oder das GKS), hält sich der Altlandrat nicht lange bei seiner Vergangenheit auf, sondern wendet sich lieber der Gegenwart zu, in der er mit Freude in einer Schweinfurter Anwaltskanzlei in gemäßigtem Rahmen als Jurist tätig ist.
Zum einen wollte er seinen Beruf – auch als Landrat begleitete er die Juristen seines Hauses mit fachlicher Kompetenz – „nicht abstreifen wie ein dreckiges Hemd“. Zum anderen ging es ihm darum, geistig rege zu bleiben. Und im Gegensatz zu früher hat er jetzt Zeit, sich in die Materie zu vertiefen. Außerdem sieht er zu seiner Befriedigung im Verwaltungsrecht die Chance, Lebenssachen, die krumm gelaufen sind, wieder geradezubiegen.
Bliebe noch der private Fritz Steigerwald, der erfolgreich dabei ist, sich an seine Frau zu gewöhnen, denn 27 Jahre lang hatte sie nur an zweiter Stelle gestanden. In diesem Jahr hat das Ehepaar Steigerwald immerhin schon gemeinsame Reisen unternommen, die Fahrräder und die neuen Ski kommen ebenfalls zum Doppel-Einsatz. Das „Hirschle“ im Spessart hat der passionierte Jäger aber dann doch wieder alleine erlegt.