Eigentlich sollte die Sache mit den Schafen ein Hobby sein und auch bleiben. Ein wenig Entspannung, etwas Abstand zum stressigen Job finden, einfach etwas für sich selber machen. Für Michael Kürschner ist daraus mittlerweile eine kleine Zucht der recht raren Kamerunschafe geworden. Der Gastwirt, Metzger und Koch aus Aubstadt hat mit den Kamerunschafen sogar eine kleine Marktlücke aufgetan.
Viele Menschen mögen den Geschmack von Lamm oder Schaf nicht und lehnen das herkömmliche Lammfleisch ab. „Die Kamerunschafe schmecken eher nach Wild und haben den typischen Schafgeschmack nicht“, weiß Kürschner zu berichten.
Biologische Rasenmäher
Eher durch Zufall, weil seine Herde zu groß wurde, kam der gelernte Metzger auf die Idee, eines seiner Kamerunschaf zu schlachten und es zu verwerten. Der Geschmack hat Kürschner schlichtweg begeistert. Schinken, Bratwürste, Braten, Steaks, die Verarbeitungsmöglichkeiten sind enorm vielfältig.
Zufrieden steht Kürschner am Zaun und beobachtet die kleine Herde. Als „lebender Rasenmäher“ für seine Wiese gedacht, hat sich in den vergangenen Monaten einiges entwickelt an Ideen, was man mit den Tieren alles anfangen kann.
Kürschner, Wirt im Fränkischen Hof, hat viele Interessierte die den leichten Wildgeschmack der Kamerunschafe lieben und die Produkte von ihm beziehen. Die Tiere sind einfach in der Handhabung, ein bisschen Wasser, ein Salzstein und genug zu Fressen reichen aus. Im Winter können sie im Freien gehalten werden, sie sind robust und dem Klima angepasst. Die Haltung ist weitgehend unkompliziert, die Tiere gelten als zurückhaltend, Handzahm werden sie in der Regel nicht, den sie sind misstrauisch.
Ein kräftiger Geruch von Salami hängt in der Luft und verbreitet sich schnell in der Nase. Das neueste Produkt aus der Hand des kreativen Gastwirtes, ist eine Schafsalami. Anfängliche Skepsis bei einigen Gästen ist schnell gewichen, nachdem sie die ersten Bissen von der Schafssalami probierten.
„Lecker, schmeckt ein bisschen nach Wild, hat aber kaum nach Schaf“, so die überwiegende Meinung derer, die schon mal getestet haben. Die kleinen Kamerunschafe sind übrigens auch die Lieblinge einiger Kinder, die gerne beim Füttern helfen. Das ab und zu ein Tier verschwindet bekommen die Kinder gar nicht mit, denn seinen Bestand hält der Züchter konstant.
Auch wenn die Tiere recht wenig Pflege brauchen, ist Kürschner jeden Tag bei seinen Schafen, um nach dem Rechten zu sehen, denn aus dem Hobby ist längst mehr geworden.
Weitere Informationen im Internet unter: www.kamerunschafe.de