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BAD KISSINGEN/BAD NEUSTADT: Einbruch in Sparkassen offensichtlich Teil einer Serie

BAD KISSINGEN/BAD NEUSTADT

Einbruch in Sparkassen offensichtlich Teil einer Serie

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    Bei den Einbrechern, die vergangenes Wochenende den Sparkassen in Bad Kissingen und Bad Neustadt ungebetene Besuche abstatteten, handelt es sich offensichtlich um überörtlich agierende Berufskriminelle. Wie Roland Friedrich, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bad Kissingen, auf Anfrage bestätigte, sind die beiden Fälle vermutlich Teil einer bundesweiten Serie von Einbrüchen in Banken. Auch ein Geldinstitut im Raum Schweinfurt soll vor einiger Zeit bereits Ziel eines ähnlichen Einbruchs gewesen sein.

    Aktuell stellt sich die Sache so dar, dass es die Einbrecher zunächst in Bad Kissingen versuchten und, als sie hier nicht zum Ziel kamen, nach Bad Neustadt weiterfuhren, um ihr Tatmuster dort erneut anzuwenden. Die Täter müssen geschickte Kletterer sein und sich auch mit Bankstrukturen auskennen. Das legt ihr Vorgehen an den Tatorten nahe.

    Durch das Fenster

    Wie berichtet, stiegen die Täter in Bad Kissingen über den acht Meter hohen Balkon der Sparkasse und durch Aufhebeln des Fensters in Friedrichs Dienstzimmer ein. Von dort aus begaben sie sich in den Schalterraum und vermieden peinlichst, alarmgesicherte Türen anzugehen. Als sie im Schalterraum Schieber und Schränke aufgebrochen, aber nichts gefunden hatten, so Friedrich weiter, verließen sie allem Anschein nach schnell wieder das Gebäude. Dass sie weder auf Kaffeekassen noch auf verwertbares Gut zugriffen, verstärkt den Eindruck, dass da spezialisierte Profis am Werk waren.

    Nach Friedrichs Worten konzentrieren sich die Täter der bundesweiten Serie auf so genannte Sparbuchschließfächer. Offenbar wüssten die Täter, dass diese im Normalfall nicht alarmgesichert seien. Solche Schließfächer sind nicht groß. Der Verweis auf die Sparbücher im Namen macht deutlich, dass die normale Beute im Zweifelsfall gesperrt und damit vor illegalem Zugriff geschützt werden könne. Anscheinend gingen die Einbrecher aber davon aus, dass Kunden manchmal auch andere Sachen darin verwahren.

    In Bad Kissingen gebe es solche Sparbuchschließfächer nicht, ergänzt Friedrich. Da seien die Schließfächer im Haupttresor. Deshalb war hier nichts zu holen. Das hätten die Täter vermutlich schnell erkannt.

    In Bad Neustadt sind die Einbrecher mit vergleichbaren Methoden vorgegangen. Auch dort mussten sie erst körperliches Geschick beweisen, ehe sie in das Gebäude eindringen konnten. Im Bereich der Schalterhalle brachen sie dort angebrachte Schließfächer laut Kripo auf, indem sie die kompletten Vorderteile zweier Schließfachschränke entfernten. Damit seien rund 200 Fächer offen gewesen.

    Ein Sprecher der Bank erklärte danach, die Schließfächer seien nicht für Wertsachen oder Bargeld bestimmt und deshalb nicht gesichert. Von den 200 aufgebrochenen Fächern seien 191 nicht belegt gewesen. Roland Friedrich ist für die Sparkasse Bad Kissingen froh, dass der Einbruch letztlich bewiesen habe, wie sicher sein Haus trotz allem sei, wenn es um Wertsachen gehe. Außer dem Sachschaden sei nichts geblieben. Die Kunden könnten beruhigt sein. In der Branche rechnet er mit zwei Reaktionen. Grundsätzlich würden die allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen in Geldinstituten nach den Erfahrungen mit dieser Serie sicher weiter erhöht. Außerdem würden Sparbuchschließfächer bestimmt sukzessive auch in Banken abgebaut, wo es sie jetzt noch gibt.

    Über den Stand der polizeilichen Ermittlungen war am Mittwoch nichts zu erfahren. Eine schriftliche Anfrage an das Polizeipräsidium blieb bis Redaktionsschluss ohne Antwort.

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