Die Geschichte vom Propheten, den Gott nach Ninive schicken will, damit er der sündigen Stadt ihren Untergang vorhersagt, kommt derart lebendig aus dem Altarraum, dass kein einziges Staubkörnchen aus den Jahrtausenden mehr an ihr klebt.
Ganz unmittelbar lassen die Kinderchöre die Gemeinde spüren, was passiert, wenn ein Mensch vor Gott davonlaufen möchte und erst im Bauch eines Walfisches sein Versagen einsieht. Keine Mühe hat das Kindermusical-Team gescheut, um das Geschehen szenisch greifbar zu machen, mit einem Schiff, dem wogenden Meer, dem alles überragenden Wal und einem drolligen Wurm, der so voll pfiffiger Freude den Rizinus-Strauch "beknabbert", dass er spontanen Applaus erntet - und Jona zu einer weiteren Erkenntnis bringt.
Nicht nur die Kinder mit ihrem frischen Gesang lebten in der biblischen Geschichte und ihrer Umsetzung durch Jürgen Kleinsorge (Text) und Lebrecht Heidenreich (Musik), sondern auch alle Band-Mitglieder, denen der fast jazzige Sound aus der Seele sprang, und die Sprecher. Bei ihnen fiel die Rolle Gottes Dekan Dr. Gerhard Hausmann zu, die unvergleichliche Atmosphäre zauberte Gernot Merklein mit seiner netten Art zu erzählen.
Dann blieben für den Schluss nur noch die, die eigentlich ganz an den Anfang gehören, weil sie alles angestoßen, in die Hand genommen, hervorragend einstudiert und umgesetzt haben und ganz nebenbei auch den Wohlklang der Musik formten: Karin und Thomas Riegler, das Kantoren-Ehepaar. Mit ihren Händen schufen sie nicht nur eine Kindermusical-Aufführung, die lange nachklingt, sondern sie schenkten der Gemeinde auch die Gewissheit, dass sich in ihr junges Leben entfaltet.