Die Märchenwiesenhütte – seit Jahrzehnten ist sie Anlaufpunkt für Touristen auf der Wasserkuppe. In ganz Unterfranken kennt man das einfache, aber urige Selbstbedienungsrestaurant. Derzeit ist die Märchenwiesenhütte Baustelle. Und zwar eine ziemlich große. Doch obwohl das Gebäude nach dem Umbau doppelt so viel Raum einnehmen soll wie früher: Am Konzept wird sich nicht viel ändern.
Noch vor kurzem schmiegte sich die Hütte an den Hang, ein Rhöner Restaurant, wie es in die Vorstellung von Besuchern der Wasserkuppe passt. Das Umfeld war lange nicht mehr so verschlafen harmonisch. Vergnügungsbetriebe wie eine Sommerrodelbahn und ein Kletterwald entstanden. Die Märchenwiesenhütte wirkte wie ein Zeuge vergangener, nichttouristischer Tage.
Dabei ist das Bauwerk noch gar nicht so alt. Laut Josef Wiegand, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Wiegand Erlebnisberge GmbH, stammt der erste Bauabschnitt aus dem Jahr 1975. 1988 wurde erweitert; vor allem das Wintergeschäft auf dem höchsten Berg der Rhön entwickelte sich.
Nun, 25 Jahre später, ist es Zeit für eine erneute Auffrischung. Die Grundfläche der Märchenwiesenhütte wird auf 400 Quadratmeter verdoppelt und auch das Obergeschoss erscheint nach der Aufstockung präsenter.
Bisher gab es im Innern 120 bis 130 Restaurantplätze. Vor allem im Winter und an guten Sommertagen waren die gut belegt, sagt Josef Wiegand. Die neue Märchenwiesenhütte wird 200 Plätze und Anbindung an eine Terrasse haben. Fremdenzimmer sind nicht geplant.
Vor allem im oberen Bereich will der Betreiber ein etwas höheres gastronomisches Niveau etablieren, weg von der „einfachen SB-Schiene“. Dass es in der Märchenwiesenhütte wesentlich teurer werden wird, dementiert Wiegand aber. Das Restaurant soll weiterhin das nach seinen Angaben „preiswerteste Ausflugslokal Deutschlands“ bleiben.
„Eine gute Million Euro“ investiert die Firma in die Märchenwiesenhütte. Das Geld fließt auch in neue sanitäre Anlagen. Bisher mussten Skifahrer mit ihren schweren Schuhen für ihr Geschäft immer Treppen überwinden. Das soll Vergangenheit sein.
Ende August soll Richtfest für die Hütte sein. Ein genauer Termin steht laut Wiegand noch nicht.
Der Geschäftsführer plant damit, dass der Bau im Oktober fertiggestellt ist – rechtzeitig zum Firmenjubiläum. 50 Jahre gibt es die Wiegand Erlebnisberge GmbH dann.
Ihren Sitz hat die Firma in Rasdorf bei Hünfeld, nahe dem Point Alpha. Dort arbeiten nach Wiegands Angaben 200 Menschen in der Fertigung von Freizeit- und Erlebnisanlagen.
Die Firma betreibt Freizeitparks und Seilbahnen an den bekanntesten Gipfeln deutscher Mittelgebirge. Neben der Wasserkuppe sind das der Brocken im Harz, der Inselsberg im Thüringer Wald, der Hoherodskopf im Vogelsberg. Auch im Erzgebirge, der Fränkischen Schweiz, Schwarz- und Odenwald sowie dem Bayerischen Wald gibt es Wiegand-Standorte.
Auch wenn sie bald etwas größer ist – ihren Namen soll die Märchenwiesenhütte behalten. An einen groß angelegten Ausbau der umliegenden Anlagen denkt Josef Wiegand derzeit nicht. Lediglich die Skipiste mit dem Lift Richtung Abtsroda soll eine Beschneiungsanlage bekommen. Dazu müsste erst ein von einem Bach gespeistes Wasserreservoir gebaut werden.