Was tun, wenn ein Bachlauf gerade mal 15 Zentimeter tief ist und damit für die Feuerwehr als Saugstelle zur Wasserförderung nicht geeignet ist? Eine Lösung hat die Feuerwehr Willmars beim Kreisfeuerwehrtag am Samstagnachmittag in Saal mit ihrer „Mobilen Staumauer“ vorgestellt. Die habe sich schon bewährt, unter anderem beim Brand am Ponyhof, sagte Kommandant Joachim Krech bei einer Vorführung. Seit zwei Jahren verwendet die Wehr diese „Staumauer“ namens „Beaver“, zu Deutsch: Biber. Sie ähnelt einem Schneeschieber, der mit einer Folie ausgestattet ist, in dem sich das Wasser sammelt. Dorthinein wird dann der Saugschlauch gestellt, und schon ist das Gewässer tief genug.
Gut genutzt wird in Willmars auch ein mobile Saugstelle, die ebenfalls bei flachen Gewässern einsetzbar ist. Dass beides gut funktioniert, konnten die Wehrleute aus dem gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld bei der Vorführung miterleben.
Zuvor hatte Kreisbrandrat Stefan Schmöger den Kreisfeuerwehrtag in der Festhalle in Saal eröffnet. Weil bedingt durch Krankheit drei Vorträge entfielen, informierte Schmöger in Kurzform aber über ein Thema, das im vergangenen Jahr in Fachkreisen diskutiert worden war.
Verunreinigtes Trinkwasser
Bei einigen Feuerwehren – nicht im Kreis Rhön-Grabfeld – war durch Rückspülung bei der Löschwasserentnahme Trinkwasser verunreinigt worden. Das geschah im Bundesgebiet mittlerweile schon mehrfach. Grund sei unter anderem gewesen, dass keine Pumpe zwischengeschaltet war. Deshalb hätten die Gemeinden als Wasserlieferanten den Feuerwehren bei der Löschwasserentnahme nun Vorgaben gemacht. Schmöger erklärte, dass das Hydrantennetz der Trinkwasserverordnung untersteht und nicht verunreinigt werden darf. Mittlerweile seien verschiedene Möglichkeiten sogenannter „Rückfluss-Verhinderer“ ausgelotet worden. Ein „Systemtrenner“ wird Ende des Jahres auf den Markt kommen.
Auch der Rückblick auf fünf Jahre Betrieb der Integrierten Leitstelle Schweinfurt durch deren Leiter, Thomas Schlereth, und ein Bericht über den Einsatzablauf beim Großbrand in Junkershausen im November 2015 von Kreisbrandinspektor Michael Weber (Bad Königshofen) fielen aus.
Entlastende Software
Mit Neuerungen der Verwaltungssoftware zur Einsatznachbearbeitung (ELDIS) befasste sich der Kommandant der Bad Königshofener Feuerwehr, André Knies. Das System zeige auf, was die Wehren leisten, wie viele Stunden sie im Einsatz sind und mit wie vielen Fahrzeugen und Leuten. Die Feuerwehren müssen den Gemeinden Jahresberichte vorlegen. Diese Verwaltungssoftware sei eine enorme Hilfe.
Schließlich gab es noch Informationen von Kreisbrandinspektor Michael Omert über die Modulare Truppausbildung im Landkreis Rhön-Grabfeld. Dazu muss man mindestens 15 Jahre alt sein, sich zwei Jahre ausbilden lassen, dann eine Abschlussprüfung ablegen. Danach folgt die Truppführer-Qualifikation.