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Elfjährige beim Raubkopieren erwischt

Bad Neustadt

Elfjährige beim Raubkopieren erwischt

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    bad neustadt (PJH) Schon seit Jahren wird das Internet nicht nur zum freien Austausch von Informationen, sondern auch zum illegalen von Musikdateien genutzt. Leidtragend ist die Unterhaltungsindustrie. Die wehrt sich jetzt mit groß angelegten Suchen nach Raubkopierern. Jetzt ist eine Detektei auch in Bad Neustadt fündig geworden: Eine 38-jährige Frau ging den Detektiven ins Netz.

    Wie Heiko Rittelmeier von der Polizeiinspektion erklärte, hatte eine Detektei im Auftrag einer Plattenfirma Tauschbörsen überwacht, in denen täglich Millionen von Musikdateien illegal heruntergeladen werden. Dort stießen die beauftragten Fahnder auch auf eine Kennung, die dem Computer einer 38-jährigen Bad Neustädterin zugeordnet wurde. Der Anwalt der Plattenfirma erstattete Anzeige, die Polizei rückte zur Hausdurchsuchung an.

    Dabei stellte sich heraus, dass nicht die Besitzerin des Computers, sondern ihre elfjährige Tochter die Musikstücke heruntergeladen hatte. Die Mutter selbst wusste von nichts, so die Pressemitteilung der Polizei.

    "Die Musikindustrie intensiviert jetzt die Jagd", sagt Polizeihauptkommissar Heiko Rittelmeier angesichts einer neuen Anzeigenwelle gegen Musikpiraten. Dabei sei es ganz und gar zufällig, wer ins Visier der Detektive gerät. So sei beispielsweise der Computer der Frau aus Bad Neustadt nicht sonderlich oft in den illegalen Tauschbörsen aufgefallen. Laut Rittelmeier sei sie sogar eine derjenigen gewesen, die am wenigsten heruntergeladen ha-be. Eine Anzeige werde aber an konkreten Fällen festgemacht - die Häufigkeit wirke sich nur auf das Strafmaß aus.

    Illegal ist schon der erste Klick. "Verboten ist es, urheberrechtlich geschütztes Material aus erkennbar rechtswidrigen Quellen herunterzuladen", warnt Heiko Rittelmeier. Internettauschbörsen sind als rechtswidrige Quellen zu erkennen. "Davon gehen die Gerichte mittlerweile aus", so Rittelmeier.

    Für die elfjährige Musikpiratin und ihre Familie gibt es keine Konsequenzen. "Das Kind ist noch zu jung und der Familie ist kein Vorwurf zu machen", erklärt Rittelmeier. Trotzdem mahnt er Eltern, ihre Kinder zu beaufsichtigen und ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet beibringen. Wenn doch mal Musik heruntergeladen werden soll, empfiehlt er legale Angebote. Die kosteten zwar Geld, seien dafür aber sicher.

    Das Stichwort

    Raubkopierer
    Nach deutschem Urheberrechts-
    gesetz wird mit Geld- oder Frei-
    heitsstrafe bis zu drei Jahren be-
    straft, wer unerlaubt urheberrecht-
    lich geschützte Werke vervielfältigt
    oder verbreitet. Für gewerbliche
    Straftäter erhöht sich das Strafmaß
    auf bis zu fünf Jahre.

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