Endlich! Das ist aktuell sicher eines der meistgebrauchten Worte. Endlich gehen die Coronazahlen deutlich zurück. Endlich können Hotels und Außengastronomie wieder öffnen. Endlich können sich ein paar Personen mehr als in den vergangenen Wochen treffen. Und endlich ist es vorbei mit dem kalten und regnerischen Wetter, das den Mai in diesem Jahr so vermiest hat. Außerdem steht jetzt auch ein Feiertag an, an den sich nach einem Brückentag ein Wochenende anschließt.
Bei so viel Erleichterung drängt es viele jetzt geradezu nach Draußen in die Rhöner Natur. Zumal hier jetzt auch noch eines der faszinierendsten Naturschauspiele im Jahresablauf zu erleben ist: die blühenden Rhönwiesen. Und dann noch eine gemütliche Rast vor einer der Hütten oder einem Gasthof entlang der Wander- oder Radstrecke. Viele haben sich wohl selten so sehr auf einen solchen Besuch in der Rhön gefreut.
Für einen geglückten Wandertag hat das Biosphärenreservat auch noch ein paar wichtige Tipps vorbereitet.
- Auf den Wegen bleiben: Die Natur in der Rhön ist dieser Tage nicht nur besonders prächtig, sondern auch besonders sensibel. Besonders die Wiesenbrüter brauchen momentan Ruhe, um sich um ihre künftige Familie kümmern zu können. Daher ist es wichtig, auf den Wegen zu bleiben. So werden die Tiere und Pflanzen nicht gestört.
- Leise sein: Es ist gerade die perfekte Jahreszeit um bei Wanderungen das Vogelgezwitscher zu genießen. Also leise sein und einfach mal zuhören. So werden die Tiere nicht gestört, und man kann viel besser das Vogelgezwitscher genießen.
- Kamera mitnehmen: Gerade zeigt sich die Rhön in ihrer vollen Farbenpracht. Viele Pflanzen stehen in voller Blüte und warten nur darauf, von Wanderern entdeckt zu werden. Ganz wichtig dabei: Stehen lassen! Denn viele dieser Pflanzen stehen unter Naturschutz. Darum, Kamera nicht vergessen. Es lohnt sich, nicht nur die Aussicht zu fotografieren, sondern auch die Blüten am Boden. Und wem ein geeignetes Motiv zum Thema "Einklang von Mensch und Natur" vor die Linse kommt – der kann an einem Fotowettbewerbdes Biosphärenreservats zu eben diesem Thema mitmachen.
- Gute Vorbereitung: Da es in der Rhön auch oft Flecken mit einer schlechten Netzabdeckung gibt, lohnt es sich auch immer, einer Wanderkarte im Rucksack dabei zu haben. Die Rhön ist groß und daher warten auch längere Strecken auf Besucher. Deshalb sollte nicht vergessen werden, eine Brotzeit einzupacken. Denn möglicherweise haben noch nicht alle Hütten und Gaststätten geöffnet.
- Kein Müll: Die Rhön ist schön, wie sie ist und ein Erholungsort für alle. Um sie zu erhalten, sollte der Müll wieder mitgenommen und zu Hause entsorgt werden.
- Parken und Hunde: Ein ständiges Ärgernis sind frei laufende Hunde und Wildparker in den Naturschutzgebieten. Deshalb bittet das Biosphärenreservat, Hunde an der Leine zu lassen und nur auf ausgewiesenen Parkplätzen zu parken.
- Sperrungen: Wegen laufender Arbeiten kommt es zu Störungen und Sperrungen. Betroffen sind derzeit der Mountainbike Rundweg 1 Dreistelz sowie der Mountainbike Rundweg 3 Schwarze Berge. Hier gibt es aktuell auch zwei Umleitungen. Der Bohlenpfad Schwarzes Moor wird gerade in Teilbereichen erneuert und ist aktuell nicht begehbar. Aus Artenschutzgründen sind zwischenzeitlich zwei Waldwege (zwischen Wüstensachsen und dem Naturschutzgebiet Kesselrain) im Naturschutzgebiet Schwarzwald gesperrt. Eine Umleitung ist vor Ort ausgeschildert.

Natürlich bieten sich an diesen Tagen nicht nur Wander- oder Radtouren in der Rhön an. Das Biosphärenreservat und der Naturparkverein haben wieder verschiedene Informationsangebote vorbereitet. Nur zwei davon seien hier aufgeführt: Für Frühaufsteher wird am Samstagmorgen um 6 Uhr eine Vogelstimmenwanderung im Naturschutzgebiet Lange Rhön angeboten. Das größte außeralpine Naturschutzgebiet im Freistaat ist Heimat einer Vielzahl seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten. Auf der Wanderung mit Ranger Daniel Scheffler werden Vogelstimmen erkundet und die Besonderheiten verschiedener Arten erklärt. Treffpunkt zu dieser 90-minütigen Tour ist der Wanderparkplatz Holzberghof oberhalb von Bischofsheim.
Teufelskeller und Wildkatze
Am Sonntag führt eine Tour mit Josef Wehner zum "wilden Gangolfsberg". An der Basalt-Prismenwand können die Teilnehmer die Felsformationen bestaunen und mit ihm hinab in den „Teufelskeller“ steigen. Mit Glück finden sie im Naturwaldreservat dabei sogar die Spuren der äußerst seltenen Wildkatze. Treffpunkt zu der zweistündigen Tour ist um 10 Uhr am Wanderparkplatz Gangolfsberg.

Für beide Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter Tel.: (09774) 910260 oder info@nbr-rhoen.de erforderlich. Das Einhalten der Hygienevorschriften wie das Tragen einer FFP2-Maske ist erforderlich.
Informationen über weitere Programmangebote des Biosphärenreservats über Fronleichnam und das anschließende Wochenende wie eine Sternenführung oder eine Tour durchs Rote Moor finden sich im Internet unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de