Konkret: Das Thema Hackschnitzel-Heizung wird hoch gehandelt, sie darf nach dem derzeitigen Stand der Diskussion im Stadtrat sogar als Favorit gelten. Schließlich hat die neue Anlage nicht nur das Rathaus-Gebäude samt Rhönmuseum zu beheizen, auch die Schule soll an diese Heizanlage angeschlossen werden.
Entsprechend intensiv beschäftigten sich Bürgermeister Mischa Schmitt und die Stadtrats-Kollegen mit diesem Thema, nahmen vor Ort an der Weihers-Mühle die Hackschnitzel-Heizung mit einer Leistung von 100 KW in Augenschein, die Bernd Hückl für sein Anwesen mit Wohn- und Ferienhaus sowie Werkstatt angeschafft hatte. Dazu demonstrierte dieser eigens das Häckseln von Holz, das als Heizmaterial dient. Auch über Standort-Möglichkeiten für den Heiz-Container machte sich der Stadtrat ein Bild, der alternativ im Stadtgraben bzw. im rückwärtigen Teil der Schule aufgestellt werden könnte.
Nach einer Entscheidung stand am Montagabend Bürgermeister Schmitt jedoch noch nicht der Sinn. Die grundlegende Information über diese Form der Heizung stand im Vordergrund: "Bevor wir hopp oder topp sagen, ist der Kostenvergleich mit einer Ölheizung Grundvoraussetzung", gab der Bürgermeister die Marschroute vor. Ein Architekt oder der Energieberater sollten dafür eingeschaltet werden. Die freilich auch für ihre Dienste zu bezahlen sind.
Zweiter Bürgermeister Robert Müller ließ keinen Zweifel daran, dass er eine Hackschnitzel-Heizung favorisiere. Die Anhaltspunkte für einen Kosten- und Anlagenvergleich könnten verschiedene Kriterien liefern: Zum Beispiel die Frage nach der Heizleistung für Rathaus bzw. Schule?, die Frage "Wer liefert die Hackschnitzel wie?" und "Lässt das die Waldwirtschaft überhaupt zu?" Beim Kostenvergleich sprach sich Müller dafür aus, die Angebote einzelner Firmen einzuholen.
Und noch einen Aspekt warf der zweite Bürgermeister in die Waagschale: Unter dem Gesichtspunkt des Fremdenverkehrs mit Blick auf Freilandmuseum und Rhönmuseum könnte eine Hackschnitzel-Heizung sozusagen als Musteranlage Interessenten aus allen Teilen der Republik zur Besichtigung nach Fladungen locken.
Mit seinen Argumenten traf er bei seinen Ratskollegen prompt auf Gegenliebe: Auf dieser Basis, so der einstimmige Beschluss, soll ein Kostenvergleich zwischen ein Öl- und einer Hackschnitzel-Heizung erstellt werden, außerdem soll die Fördermöglichkeit ausgelotet werden.
Keine Frage, gänzlich unkritisch stehen die Stadträte einer solchen Heizanlage nicht gegenüber. Stadtrat Edi Bambach hinterfragte die Reparaturanfälligkeit einer solchen Anlage und Stadtrat Herbert Ditzel betonte, dass im Falle der Schule die Funktionstüchtigkeit rundum gewährleistet sein müsse.
Um die ausgewogene Diskussion abzuschließen, sei an den Einwand von Stadtrat Andreas Hoch erinnert, der die Kombination des nachwachsenden Rohstoffes Holz und den Waldreichtum der Stadt Fladungen heraus stellte, zumal derzeit der Holzmarkt "total im Keller" sei.
Der nächste Winter kommt bestimmt, in Fladungen werden sie bestimmt gerüstet sein.