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BAD KÖNIGSHOFEN: Entrückt in eine japanische Umgebung

BAD KÖNIGSHOFEN

Entrückt in eine japanische Umgebung

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    Konzentriert: Flötistin Carin Levine und Koto-Spielerin Naoko Kikuchi im Orgelsaal der Berufsfachschule für Musik.
    Konzentriert: Flötistin Carin Levine und Koto-Spielerin Naoko Kikuchi im Orgelsaal der Berufsfachschule für Musik. Foto: Foto: Veranstalter

    Einen kammermusikalisches Konzert der exotischen Art bot die Berufsfachschule für Musik in Zusammenarbeit mit flammabis, einem Verein für zeitgenössische Musik, den Zuhörern im Orgelsaal.

    Für diesen Abend hatten die Veranstalter mit der Flötistin Carin Levine und der Koto-Spielerin Naoko Kikuchi zwei absolute Spezialistinnen und auf internationaler Ebene aktive Musikerinnen eingeladen.

    Von Naoko Kikuchi war während ihrer Vorstellung des Kotos zu erfahren, dass das Instrument, das ursprünglich aus China kommt, inzwischen seit etwa 1500 Jahren in der japanischen traditionellen Musik eingesetzt wird. Schon mit den ersten Klängen des Instruments fühlte sich die Hörerschaft in eine japanische Umgebung entrückt, ein Eindruck, der durch das anmutige Spiel der Künstlerin noch verstärkt wurde.

    Das Repertoire für die beiden Instrumente wird durch Auftragskompositionen ständig erweitert. So konnten die Zuhörer im Orgelsaal zwei Uraufführungen von Werken von Hubert Hoche und des im Saal anwesenden Weimarer Komponisten Johannes Hildebrandt erleben.

    Während das Werk Hildebrandts unter Einbeziehung des Geräuschhaften und spezieller instrumentaler Effekte einen dialogisierenden Prozess der beiden Protagonistinnen vollzieht, führt Hoches rhythmisch pulsierendes, auf einer pentatonischen Idee fußendes Stück die Stimmen zunächst weit auseinander, um sie mit den letzten Tönen in einem minimalistischen Wiederholungsmodus doch wieder zu vereinen.

    In den solistischen Werken von Kilian Schwoon und Brian Ferneyhough konnten beide Musikerinnen ihre instrumentale und künstlerische Stärke unter Beweis stellen. Mit viel Körpereinsatz und unter Einbeziehung der eigenen Stimme boten beide Werke Gelegenheit, die spieltechnischen und dynamischen Möglichkeiten eines jeden Instruments voll auszureizen.

    Den stärksten Eindruck hinterließen die beiden Duos der japanischen Komponisten Yuji Takahashi und Keiko Harada. Extreme Dynamiken und kontrastierende Teile von starken emotionalen Ausbrüchen sowie langgezogene, ruhende Passagen prägen das Werk Haradas. Bei Takahashi liegt dem Werk ein Gedicht der amerikanischen Lyrikerin Emily Dickinson zugrunde, das in die Komposition eingewoben ist und auf englisch und japanisch rezitiert wird. Mit sicherer Intonation und klarer Diktion führten die Musikerinnen durch das stimmungsvolle Werk. Mathias von Brenndorff

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