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Sulzdorf: Erfolgreiche Pflegemaßnahme für das Schmalblättrige Lungenkraut

Sulzdorf

Erfolgreiche Pflegemaßnahme für das Schmalblättrige Lungenkraut

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    Blühendes schmalblättriges Lungenkraut Pulmonaria angustifolia.
    Blühendes schmalblättriges Lungenkraut Pulmonaria angustifolia. Foto: Otto Elsner

    Das Schmalblättrige Lungenkraut (Pulmonaria angustifolia) zählt zu den botanischen Besonderheiten des Landkreises Rhön-Grabfelds. Die Pflanze gehört zur Gattung der Lungenkräuter, die seit dem Mittelalter als Heilkräuter bekannt sind. Man sagt ihnen eine reinigende und stärkende Wirkung zur Behandlung diverser Atemwegserkrankungen nach. Aus dieser Verwendung lässt sich der Name „Lungenkraut“ ableiten, berichtet das Umweltamt des Kreises in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.

    Das schmalblättrige Lungenkraut gilt in Deutschland als stark gefährdet. Es ist nur noch auf wenigen Standorten von den Haßbergen bis zum Thüringer Wald vertreten. Einer der letzten Standorte im Kreis Rhön-Grabfeld befindet sich bei Sulzdorf an der Lederhecke.

    Während die Art trockene, eigentlich halbschattige bis schattige Standorte bevorzugt, war sie in Sulzdorf an der Lederhecke von fortschreitender Verbuschung bedroht, so der Diplombiologe Otto Elsner, der vom Landesamt für Umwelt (LfU) mit der Bestandserfassung der Art betraut ist.

    Nur noch 13 Standorte

    Er begeht jedes Jahr alle noch bekannten Wuchsorte in Nordbayern. 2022 konnte er die Blütenpflanze nur noch auf 13 Standorten nachweisen. Zwölf weitere ehemalige Vorkommen gelten bereits als erloschen. Während 2008 die Gesamtzahl des schmalblättrigen Lungenkrauts noch auf 1200 bis 1500 Exemplare geschätzt wurde, waren es im Vorjahr nur noch rund 200 Pflanzen. Verantwortlich dafür ist laut Elsner eine unzureichende oder falsche Pflege mit nachfolgender Verbuschung sowie das Ausbleiben von längeren Frösten, die das Lungenkraut als Kaltkeimer benötigt.

    Nach einer Pflegemaßnahme blühen bei Sulzdorf an der Lederhecke wieder Dutzende Exemplare des Schmalblättrigen Lungenkrauts (von links): Manoel Fick (Untere Naturschutzbehörde), Biologe Otto Elsner und Otto Ortlauf (Fachkraft für Naturschutz und Landschaftspflege).
    Nach einer Pflegemaßnahme blühen bei Sulzdorf an der Lederhecke wieder Dutzende Exemplare des Schmalblättrigen Lungenkrauts (von links): Manoel Fick (Untere Naturschutzbehörde), Biologe Otto Elsner und Otto Ortlauf (Fachkraft für Naturschutz und Landschaftspflege). Foto: Theresa Hellmich

    Um den Bestand des Heilkrauts in Sulzdorf an der Lederhecke zu erhalten, plante Elsner mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt eine Pflegemaßnahme durch eine Fachkraft für Naturschutz und Landschaftspflege. Ausgeführt wurde sie von Otto Ortlauf, der Anfang Januar Dornengehölze entfernte und Altgrasfilz beseitigte.

    Zur Blütezeit des schmalblättrigen Lungenkrauts zwischen April und Mai können nun auf der Pflegefläche wieder mehr als 75 Exemplare bestaunt werden. Damit beheimatet der Hang bei Sulzdorf an der Lederhecke nun das zweitgrößte Vorkommen von Pulmonaria angustifolia in Bayern. Im Vorjahr hatte Elsner am gleichen Standort nur noch zwei Pflanzen verortet.

    Streng geschütztDas Schmalblättrige Lungenkraut (Pulmonaria angustifolia) ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Alle Handlungen, die zu einer Zerstörung oder erheblichen Beeinträchtigung der Arten führen können, sind gesetzlich verboten.Quelle: Landkreis Rhön-Grabfeld

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