Die Altstadtsanierung soll heuer im sogenannten Färberviertel in den Straßen Färberzwinger, Höfestraße und Spitalgasse fortgesetzt werden. Welche Kosten in Form von Straßenausbaubeiträgen auf die Anlieger zukommen, wurde in einer Anliegerversammlung vorgestellt. Dabei informierte Ulrike Peter vom Büro für Kommunale Dienstleistung und Beratung, Augsburg über die Beitragsberechnungen und derzeitigen Beitragsschätzungen, während Planer Robert Zehe die Ausbaupläne vorstellte.
Bürgermeister Udo Baumann bezeichnete das Färberviertel als schönsten Teil der Innenstadt. Nun sei es endlich soweit, dass auch dieser Teil saniert und optisch aufgewertet werde, nachdem die Altstadtsanierung in den vergangenen Jahren pausierte, damit sich die Stadt finanziell erholen konnte. Die letzte Maßnahme sei 2007/2008 die Sanierung der Hofstraße gewesen. „Es ist erklärtes Ziel des Stadtrates, dass die Altstadtsanierung weitergehen soll“, so Baumann.
Die vergangenen Monate seien genutzt worden, die Planung zu erstellen. Gleichzeitig sei alles unternommen worden, um die Anliegerbeiträge so gering wie möglich zu halten. Alle Kosten, die irgendwie herausgerechnet werden konnten, wurden so umgeschichtet, dass die Bürgerbelastung „erträglich“ sei.
Robert Zehe zeigte auf, welche Maßnahmen in den einzelnen Straßen vorgesehen sind. In allen drei Straßen soll die Fahrbahn mit großformatigen Pflasterbelag versehen werden, Entwässerungsmulde und Randbereiche sollen ohne Bordstein ineinander übergehen, begeh- und befahrbar sein beziehungsweise als Mehrzweckfläche dienen.
Als Belag sei rötliches Granitpflaster vorgesehen. Kleinformatiges Pflaster sei notwendig, um in der Struktur mit Treppen und Kellereingängen ein passendes Bild zu erhalten. Der Bereich bei der Braunsmühle werde wie der Straßenbereich auch gepflastert, so dass ein „Platzcharakter“ entstehe. Wichtig sei, dass die verbindenden Fußwege in diesem Viertel, sowie der neu zu schaffende Fußweg mit Steg über die Brend zur Kreuzbergstraße nicht in den Kosten der Anwohner enthalten sind. Über den Fußweg soll vom außerhalb gelegenen Friedhofsparkplatz die Innenstadt bequem erreicht werden können. „Das muss nicht von den Anliegern finanziert werden“, betonte Baumann mehrfach.
Ebenfalls nicht in den Kosten für die Anlieger enthalten sei die Sanierung des Mühlgrabens mit zwei Überfahrten. Die Materialien und Farben, die im Färberviertel verbaut werden sollen, seien auch in den anderen, bereits fertig gestellten Bereichen der Altstadt verwendet worden. „Es ist an sich nichts Neues, was wir im Färberviertel machen“, erklärte Zehe. Die Kosten für die Sanierung des gesamten Viertels belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro, hinzu kommen Kosten für Wasserleitungs- und Kanalsanierungen in Höhe von 578 000 Euro. „Es ist eine aufwendige Sanierung, der Mühlbach alleine kostet 400 000 Euro“, sagte Baumann.
80 Prozent Umlage
Die drei Straßen seien Anliegerstraßen, was zur Folge habe, dass die Anlieger mit 80 Prozent und die Gemeinde mit 20 Prozent der Kosten belastet werde. Ulrike Peter erläuterte den Modus, wie sich der Beitragssatz errechnet. Nicht nur die Grundstücksgröße sei ausschlaggebend, sondern auch die Größe der Geschossflächen, die Nutzungsart des Gebäudes oder die Lage des Grundstücks. Bei den Kosten handele es sich um Schätzungen, die noch variieren können. Mitte Mai sollen die Bauarbeiten beginnen.
Im Färberzwinger wird es losgehen. 2014 sollen die Kanal- und Wasserleitung erneuert werden, parallel werde der Mühlbach saniert. Der Straßenausbau sei für 2015 geplant.
Die Kosten im Überblick
Der beitragsfähige Aufwand in der Höfestraße liegt bei 80 234 Euro. Der von den Anliegern zu tragende achtzigprozentige Anteil, der sogenannte umzulegende Anliegeranteil beträgt 64 187 Euro, was einen Quadratmeterpreis von 18,05 Euro ergibt. Umgelegt wird auf 3555 Quadratmeter. In der Spitalgasse beträgt der beitragspflichtige Aufwand 102 436 Euro, der achtzigprozentige Anteil liegt bei 81 949 Euro, was einen Quadratmeterpreis von 13,73 Euro ergibt. Umgelegt wird auf 5968 Quadratmeter. Im Färberzwinger beträgt der beitragspflichtige Aufwand 186 014 Euro, der achtzigprozentige Anteil liegt bei 148 811 Euro, was einen Quadratmeterpreis von 19,19 Euro ergibt. Umgelegt wird auf 7753 Quadratmeter.
In drei Raten werden die Beiträge eingehoben, beginnend im Sommer diesen Jahres, weitere Raten sollen 2015 und 2016 folgen.