Entgegen dem weitläufigen Trend, dass es in diesem Jahr keine oder nur wenige Ferienjobs für Schüler und Studenten gibt, wie im Artikel „Unterschiedliche Aussichten für Ferienjobs“ am 18. Juli auf der Frankenseite berichtet wurde, gibt es doch Lichtblicke in hiesigen Gefilden. Konkret: Industrie-Unternehmen in Mellrichstadt halten an der seit Jahren geübten Praxis fest, mit Ferienjob-Angeboten nicht zu geizen.
Vorweg die Reich GmbH. Der führende Automobilzulieferer aus Mellrichstadt beschäftigt in diesem Jahr 137 Schüler und Studenten. Damit liegt das diesjährige Angebot an Ferienarbeitsplätzen bei Reich im Bereich der vergangenen Jahre und steht somit eindeutig entgegen dem Trend in der Region. „Mit der Möglichkeit eines Ferienjobs will ich die Individualität der Schüler und Studenten fördern, indem sie unabhängig von der elterlichen Unterstützung sich beispielsweise den Führerschein, eine Urlaubsreise oder das Studium mitfinanzieren können“, begründet Unternehmer Karl-Hermann Reich seine Haltung, junge Leute in dieser Hinsicht zu unterstützen.
Dass der Markt für Ferienarbeitsplätze insgesamt geschrumpft ist, hat man auch bei der Reich GmbH gemerkt. Die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen hat sich deutlich erhöht, wie die Personalverantwortlichen auf Nachfrage bestätigt haben. Natürlich habe das Unternehmen nicht alle Bewerbungen berücksichtigen und damit das fehlende Angebot, das sich heuer wohl in Main-Rhön insgesamt zeigt, kompensieren können.
Einige Schüler und Studenten haben als Ferienjobler bei Reich mittlerweile auch schon die ersten Wochen Berufsalltag hinter sich. Eingesetzt werden sie in den Fertigungsbereichen wie zum Beispiel in der Abteilung Automatensaal, CNC-Fertigung, Schleiferei, Waschanlagen, Montage oder Versand. Der Schwerpunkt der Ferienarbeit wird dann mit dem Einsetzen der bayerischen Schulferien Ende Juli beginnen, macht Personalchef Oliver Thiele deutlich.
Mit dem diesjährigen Angebot nimmt der Automobilzulieferer aus Mellrichstadt seine soziale Verantwortung wahr und stellt damit einmal mehr sein Engagement für junge Leute unter Beweis. Neben dem Angebot an Ferienarbeitsplätzen werden nämlich auch wieder zahlreiche Praktikumsplätze in der Verwaltung und Fertigung angeboten und sogenannte Schnupperwochen durchgeführt.
Ferienjobs helfen also nicht nur, das Taschengeld aufzubessern. Ferienjobs gewähren Schülerinnen und Schülern auch frühzeitige Einblicke in die Arbeitswelt. An dieser Praxis hält auch die Firma Weihrauch und Weihrauch Sport GmbH und Co. KG fest, die jungen Leuten in den Ferienwochen die Möglichkeit zur Mitarbeit bietet. Im Wechsel von 14 Tagen beziehungsweise drei Wochen werden die Ferienjobler vorwiegend in der Produktion eingesetzt. Rechnet man die Studenten mit ein, die sich während der Semesterferien ein Zubrot verdienen können, so sind dies das Jahr über mehrere Dutzend junge Leute, die bei Weihrauch mitarbeiten können, wie Christa Kastner vom Personalbüro auf Nachfrage mitteilt.
Nicht nur in den großen Ferien, sondern auch in den Oster- oder Pfingstferien sind Ferienjobler bei Lisi Automotive KKP GmbH & Co. KG willkommen. Das Mellrichstädter Unternehmen stellt jedes Jahr an die 40 Ferienarbeitsplätze zur Verfügung, lautet die Auskunft aus dem Personalbüro. Bei Interesse können Schüler jeweils im Frühjahr einen entsprechenden Bewerbungsbogen um einen Ferienjob anfordern.
Einige Regeln gilt es freilich zu beachten, was die Ferienarbeitszeit angeht. So auch diese Regel: Sind die Jugendlichen noch schulpflichtig, so dürfen sie nicht länger als vier Wochen pro Jahr in den Ferien jobben. Denn Schulferien sollen in erster Linie der Erholung dienen.