Mit Trauer und Betroffenheit wurde die Todesnachricht von Ottmar Steinweg aus Irmelshausen aufgenommen, der am 20. August im Alter von 85 Jahren in einem Königshöfer Pflegeheim gestorben ist. Er hinterlässt seine Frau, zwei Kinder, vier Enkel und zwei Urenkel. Am 13. Mai 1938 in Königshofen geboren und aufgewachsen, hatte er sich 1958 mit Elisabeth Mauer aus Irmelshausen verehelicht. Im Februar konnte er noch Eiserne Hochzeit feiern.
25 Jahre führte der einstige Stadtkapellmeister in der Jugend-/Stadtkapelle Bad Königshofen den Dirigentenstab, während er als Ausbilder für Klarinette und Saxofon auch zielstrebig für musikalischen Nachwuchs sorgte. Dirigent und Ausbilder war Ottmar Steinweg zudem beim Musikverein Eyershausen – dort sogar 35 Jahre lang.
Ottmar Steinweg verstand es, Musikerinnen und Musiker dank seiner menschlichen Qualitäten für die Blasmusik zu begeistern. Von Klassik bis zur Moderne führte er sie behutsam zum niveauvollen Leistungsstand. Das bis zu seinem Abschied mit Fleiß und Strebsamkeit Erreichte darf als Teil seines Lebenswerkes betrachtet werden.
Bei Konzerten, festlichen Feiern und Ständchen oder auswärtigen Gastspielen sahen ihn die Menschen in schmucker Tracht entspannt mit dem Taktstock. Internationalen Anstrich erreichte der Stadtkapellmeister in Arlington in der mitgereisten Promiband, als Bad Königshofen seine texanische Partnerstadt in den USA besuchte. Der Promiband gehörte er von Anfang an.
Wenn es um Musik ging, war Ottmar Steinweg Feuer und Flamme. So zählte er mit dem Saxofon auch zum Grabfeld-Sextett, das mit beschwingten Melodien bei Tanzveranstaltungen aufspielte.
"In vielerlei Hinsicht warst du ein Vorbild für uns alle", würdigte ihn 2007 laut einem Zeitungsbericht Bad Königshofens Musikvereinsvorsitzender Markus Schunk beim Abschied. Nach 25-jähriger Tätigkeit als Dirigent und Ausbilder erhielt er wegen seiner Verdienste die Auszeichnung zum Ehrendirigenten verliehen.
"Ein sachlich ruhiger Mensch"
Ehrenvorsitzender Heinrich Hahn betont in einem Nachruf: "Ottmar Steinweg war ein sachlich ruhiger Mensch, der immer zugänglich war und mit dem man eine schöne Zusammenarbeit hatte". Hahn erinnert sich besonders an den klangvollen Einzug der Bad Königshöfer 1991 in die thüringische Partnerstadt Römhild mit der Stadtkapelle unter Ottmar Steinweg: Dieser Auftritt wurde zu einem Aushängeschild von Bad Königshofen.
Ottmar Steinweg war als Kfz-Meister jahrzehntelang bei der Firma Auto Hölzer beschäftigt. Betraut war er damit, auch Lehrlinge auszubilden. Zu den Berufsstationen gehörten die Firmen Lindenmayer und Paul Müller.
Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, 1. September, um 14 Uhr in Irmelshausen statt. Anschließend ist der Trauergottesdienst.