In die Hunderttausende dürfte der Schaden gehen, den ein Feuer am Montagmorgen am Klostergelände in Maria Bildhausen bei Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) angerichtet hat. Verletzt wurde niemand. Aus bislang ungeklärter Ursache war in der historischen Kegelbahn, die aus einem Holzbau bestand, kurz vor Mitternacht ein Feuer ausgebrochen.
Die Flammen griffen rasend schnell auf das direkt angrenzende und ebenfalls unbewohnte „Bäulein“ über und setzten dieses in Brand. Zeitweise drohten die Flammen auf das angrenzende Behindertenwohnheim überzugreifen, in dem rund 250 Menschen leben. Wie es zu dem verheerenden Feuer kam, ist bislang noch unklar. Die Ermittlungen hat die Kripo Schweinfurt übernommen.
Die Wehren aus Münnerstadt, Kleinwenkheim und Großwenkheim forderten wegen der Bedrohung des Behindertenwohnheims weitere Feuerwehren aus Fridritt, Wermerichshausen, Weichtungen und aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld an. Von dort kamen die Wehren aus Strahlungen, Löhrieth, Großbardorf, Großeibstadt und aus Salz.
Wasser aus dem Löschteich genommen
Die 120 Feuerwehrleute hatten dann die Flammen schnell unter Kontrolle und konnten das Feuer auf der Hälfte des Gebäudes stoppen. Von großem Vorteil war, dass die Wasserversorgung auf dem Klostergelände voll und ganz ausgereicht hat, sagt Kreisbrandrat Benno Metz (Lkr. Bad Kissingen). Die Löschmannschaft auf der Drehleiter wurde mit Wasser aus dem Löschteich versorgt, die restlichen Wehren entnahmen das Löschwasser aus den Zisternen. Ein Problem war die 20-KV-Leitung, die sich auf dem Gebäude befand, weshalb der Strom abgeschaltet werden musste. Das wiederum führte dazu, dass nicht nur Maria Bildhausen betroffen war, sondern auch umliegende Ortschaften wie Kleinwenkheim und Rheinfeldshof.
Wie der Gesamtleiter der Einrichtung, Rainer Waldvogel, in der Brandnacht erklärte, sei es wichtig gewesen, dass in den Wohnräumen der behinderten Menschen recht schnell wieder Licht brannte. Das gelang durch Notstromaggregate. Ansonsten hätten die Menschen in der Behinderteneinrichtung von dem Großbrand sehr wenig mitbekommen, sagt der Gesamtleiter. Viele Wohngruppen seien im hinteren Bereich des Klosters, die Bewohner hätten glücklicherweise geschlafen.
Trotz Feuer: Die Küche für das Wohnheim blieb nicht kalt
Durch den Stromausfall war auch die Küche von Maria Bildhausen betroffen. Die wiederum liefert an ein Seniorenheim in Bad Neustadt. Dort hat man sich am Montag aber anderweitig beholfen. Für die Bewohner der Behinderteneinrichtung konnte gekocht werden. Kreisbrandrat Metz lobte den Einsatz der Wehrleute: „Wichtig war, die Flammen zu stoppen. Das ist uns dann auch auf der Hälfte des Gebäudes gelungen.“ Innen- und Außenangriff hätten hervorragend funktioniert.
Neben den Feuerwehren waren auch zahlreiche Mitarbeiter der Rettungsdienste des BRK Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld vor Ort. Sie kümmerten sich um die Bewohner. Mit den Wehren aus Rhön-Grabfeld wurde um 0.25 Uhr auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Transport des BRK Rhön-Grabfeld alarmiert. Vor Ort waren damit zwei Krankentransportwagen sowie vier Hintergrund-Rettungswagen, die in den BRK-Einrichtungen für solche Notfälle vorgehalten werden, sagt Rettungsdienstleiter Heiko Stäblein (Lkr. Rhön-Grabfeld).
An Rettungskräften waren damit noch einmal rund 45 Helfer vor Ort. Noch in den frühen Morgenstunden hatte Gesamtleiter Rainer Waldvogel weitere Betreuer der einzelnen Betreuten-Gruppen angefordert, die die Helfer des Roten Kreuzes Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld unterstützten. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehren leuchtete das Areal aus.
Wohnanlagen, Werkstatt und eine Akademie untergebracht
Die Klosteranlage Maria Bildhausen aus dem 12. Jahrhundert gehört zum Dominikus-Ringeisen-Werk. Sie beherbergt unter anderem die Wohnanlagen für Menschen mit Behinderung, sowie eine Werkstatt und die Kloster-Akademie. Die Werkstatt für die Heimbewohner war am Montag wegen des Feuers zunächst geschlossen worden. „Die Notstromversorgung hätte nicht ausgereicht, um auch die Maschinen in der Werkstatt laufen lassen zu können“, sagte der Maria-Bildhausen-Sprecher.