Wer die Nummer des Skitelefons (0 97 01) 3 91 wählt, erhält vom Band die Auskunft: "Hier sind die Feuerberglifte zwischen Wildflecken und Langenleiten. Leider konnte der Liftbetrieb in diesem Jahr wegen Personalmangels nicht aufgenommen werden. Es war kein Betriebsleiter zu finden. Die Gaststätten sind jedoch weiterhin in Betrieb."
Nach dem Winter 97/98 wollte Rosalinde Ott, die Besitzerin des Geländes, die Liftanlage verkaufen. Mit verschiedenen Interessenten fanden auch Gespräche statt, doch ohne das gewünschte Ergebnis. Da die Skisaison im November 98 mit einem frühen Wintereinbruch vielversprechend begann, ließ sich Rosalinde Ott "nochmal breitschlagen". Der Sessellift stand zwar still, doch für ihre Stammgäste, "vor allem für die Kinder", ließ sie die Schlepplifte laufen.
Auch heuer war die Rhön in den höheren Lagen an den Weihnachtsferien wieder in eine dicke Schneedecke gehüllt. Der Winterzauber lockte Wintersportler und Spaziergänger in Scharen. Ideale Wintersportbedingungen in den Loipen, auf den Rodelbahnen und Pisten. In den Wanderhütten und an den Skiliften rund um den Kreuzberg herrschte Hochbetrieb. Auch am Feuerberg lagen bis zu 40 Zentimeter Schnee. Doch die Lifte stehen still. Natürlich sei sie wieder "von allen Seiten angesprochen worden", teilte Rosalinde Ott auf Anfrage der Main-Post mit. Sie sei "selber sehr traurig, dass der Lift heuer steht", doch eine Öffnung sei nicht möglich. "Zwei Mann Stammpersonal sind ausgefallen und ein Betriebsleiter ist auch nicht da", begründete sie ihre Entscheidung. Egal, wie sich der Winter noch entwickelt: In dieser Saison bleiben die Lifte geschlossen, erklärte die Betreiberin aus Lohr definitiv.
Verwundert und enttäuscht reagierten die Alpinfahrer, die in den vergangenen Wochen mit ihrer Ausrüstung am schneebedeckten Feuerberg Station machten. Viele waren weit gereist, wie eine Gruppe aus Dortmund. Die Wirtsleute der Feuerbergstuben an der Talstation und in der Kissinger Hütte am Gipfel konnten sie nur mit Bedauern an die Lifte am Kreuzberg und am Arnsberg verweisen.
Der Stillstand der Liftanlage bedeutet für Fremdenverkehr und Gastronomie in Langenleiten und Wildflecken einen großen Einbruch. "Zumindest den Schlepper hätte man laufen lassen können", meint Horst Hildmann, Wirt der Kissinger Hütte. Die Schneelage hätte in der Hochsaison um Weihnachten vier Wochen lang Skibetrieb möglich gemacht. So aber waren nur einige Familien zum Schlittenfahren da. Die Skifahrer fehlten in den Gaststuben.
Wie geht es weiter? Rosalinde Ott will im Frühjahr ein Gespräch mit einem Interessenten führen. Dann entscheidet sich, ob die Feuerberg-Lifte den Besitzer wechseln.