Drei Tage wurde in Frankenheim tüchtig gefeiert. 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Frankenheim und 50 Jahre Sportverein Frankenheim. Das doppelte Jubiläumsfest begann mit dem 24. Frankenheimer Bergcrosslauf, der gleichzeitig der sechste Lauf zum Rhön-Grabfeld-Cup 2019 war. Beste Stimmung herrschte am Sportgelände und Abends gab es Partyhits und Volxxrock mit der Bayern-Mafia.
Kein Festzug wegen Regens
Der Sonntag zeigt sich dann zunächst von seiner regnerischen Seite. Der Festzug musste von den Organisatoren kurzfristig abgesagt werden. Stattdessen luden Kommandant Stefan Enders und SV Vorsitzender Bernd Kessler in das große Festzelt ein. Vom Regen ließen sich die Festbesucher und Musiker den Sonntag nicht verderben. Voll besetzt war das Festzelt.
Landrat Thomas Habermann freute sich über das Doppeljubiläum. "Schade, dass der Festzug ausgefallen ist, aber wir feiern trotzdem schön bei guter Böhmischer Musik", rief er den Frankenheimern und ihren Gästen zu. Bürgermeister Georg Seiffert gratulierte ebenfalls den beiden Vereinen und den Frankenheimern zu diesem tollen Fest und der Idee gemeinsam zu feiern. "In Zukunft müssen die Vereine auch auf dem Dorf zusammenstehen." Feuerwehr und Sportverein – beide seien Erfolgsgeschichten in Frankenheim, die Gründungsväter sowie die, die in all den Jahren Verantwortung trugen, gelte es zu würdigen.
Druckpumpe von 1871
Die Feuerwehr Frankenheim wurde vor 140 Jahren gegründet, genauer am 21. Januar 1878. Doch die alte Druckpumpe weißt eine Gravur mit der Jahreszahl 1871 auf. Kommandant Stefan Enders und sein Vater Rudolf Enders sind sich sicher, dass schon vor der offiziellen Gründung der Wehr eine Art Freiwillige Feuerwehr in Form einer Bürgerwehr existierte.
Die lückenlos erhaltene Chronik der Feuerwehr Frankenheim berichtet von allerlei Ereignissen. Auf die Druckpumpe von 1871 folgte 1935 eine Saug- und Druckpumpe. Der erste Schlauchwagen wurde 1957 angeschafft. Das Gerät war damals noch von Hand zu ziehen. Im gleichen Jahr wurden die Sirene und der Schlauchturm angeschafft. Der Tragspritzenanhänger kam im Jahr 1967 nach Frankenheim und war bis 2004 im Dienst.
Zwei große Brände
Zwei große Brände gab es in Frankenheim in der Vergangenheit. Am 20. Juli 1957 brannte ein Wohnhaus. Eine schadhafte Räucherkammer hatte einen Dachstuhlbrand ausgelöst. Als weiteres Ereignis ist in die Feuerwehrgeschichte der Scheunenbrand vom 29. Oktober 1971 eingegangen. Zwei fünfjährige Kinder hatten mit Streichhölzern gespielt und den Brand verursacht.
Umweltschutz bei Ölunfällen, Verkehrsregelung bei Verkehrsunfällen und örtliche Festlichkeiten prägen heute die Einsatzstatistik der Feuerwehr. Brände machen nur noch einen vergleichsweise kleinen Teil der Alarme aus.
Ideengeber Hermann Schenk
Mit Einsatz, Begeisterung und Idealismus wurde vor 50 Jahren der SV gegründet. Vereinsgründer, Initiator und Ideengeber war Hermann Schenk, der heutige Ehrenvorsitzende. Die erste Abteilung des SV Frankenheim war die Fußballabteilung, es war vor 50 Jahren die Hauptsportart in dem kleinen Dorf.
Engagierte und begeisterte Langläufer gründeten 1978 die Skiabteilung. Denn es gab schon immer eine Anzahl Frankenheimer Wintersportlern, die beim Rhönklub Oberweißenbrunn, dem Vorläufer des WSV Oberweißenbrunn oder RWV Haselbach erfolgreich waren. Die Skiabteilung wurde bald zum Aushängeschild des SV Frankenheim.
Noch mehr Abteilungen
1981 wurde die Tischtennis-Abteilung aus der Taufe gehoben, bereits zwei Jahre später nahm die Mannschaft erfolgreich an Wettbewerben teil. Der SV Frankenheim hat sich im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt, neue Angebote ins Programm aufgenommen und vor allem immer auf die Bedürfnisse und Wünsche der Mitglieder gehört. So wurde 1995 die Crosslauf-Abteilung ins Leben gerufen. Seither ist der SV Frankenheim mit dem jährlichen Frankenkeimer Bergcrosslauf fester Bestandteil des Rhön-Grabfeld-Cups. Heute noch gilt der Frankenheimer Lauf als einer der härtesten der Laufserie.
2003 wurde die Faschingsabteilung, die Frankenheimer Hollerboller als ein weiteres Aushängeschild des SV Frankenheims gegründet. Mit ihren Büttenabenden begeistern sie Jahr für Jahr alt und jung und haben dem Verein ein zusätzliches Standbein gegeben.