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SONDHEIM/RHÖN-STOCKHEIM: Flaschenpost sorgt für mächtig Trubel

SONDHEIM/RHÖN-STOCKHEIM

Flaschenpost sorgt für mächtig Trubel

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    Absender gefunden: Karl-Heinz Amthor und sein Enkel Julian Würll (von rechts) haben ihre Flaschenpost wiederbekommen, die nach dreieinhalb Jahren auf der Streuinsel am Grundstück von Bernd Ullrich (links) in Stockheim gestrandet war.
    Absender gefunden: Karl-Heinz Amthor und sein Enkel Julian Würll (von rechts) haben ihre Flaschenpost wiederbekommen, die nach dreieinhalb Jahren auf der Streuinsel am Grundstück von Bernd Ullrich (links) in Stockheim gestrandet war. Foto: Foto: Anna-Lena Schilling

    Biber Robert ist fleißig: Jeden Tag schafft er auf der Streuinsel am Kalten Bad in Stockheim Tatsachen. Seine Burg wächst stetig, so dass Bernd Ullrich als nächster Nachbar des Nagers das Biotop schon scherzhaft zum Bibertop umbenannt hat. Am vergangenen Samstagmorgen sah Ullrich auf seinem Grundstück nach dem Rechten, als ihm im Dickicht am Uferrand der Streuinsel etwas Grünes ins Auge fiel. Der Stockheimer zog eine Flasche an Land, und die war nicht etwa unbedacht im Wasser entsorgt worden, sie enthielt eine Botschaft.

    Julian Würll aus Rappershausen hatte die Flaschenpost auf die Reise geschickt. Den Namenszug auf dem Zettel hat er selbst geschrieben, beim Text half ihm Opa Karl-Heinz Amthor. Er teilt mit, wann die Flasche auf die Reise ging: Am 27.11.2014 wurde sie in Sondheim/Rhön in die Bahra gelegt.

    Absender gefunden

    Bernd Ullrich postete den Flaschenfund sogleich auf seiner Facebook-Seite und in der Gruppe Stoogemer. Wer kennt die Absender? Die Nachricht zog Kreise, wurde schnell über 130-mal geteilt. Auch Karl-Heinz Amthors Enkelin Anna-Lena Schilling sah den Eintrag und meldete sich. Am Montag kamen Karl-Heinz Amthor und seine Enkel Julian und Anna-Lena in Stockheim vorbei und nahmen nach dreieinhalb Jahren ihre alte Flaschenpost wieder in Empfang.

    „Wir hatten ja schon gehofft, dass sie etwas weiter schwimmt“, sagt Karl-Heinz Amthor schmunzelnd. Enkel Julian hatte erwartet, dass sie ihren Weg in den Main findet und vielleicht in Würzburg an Land gezogen wird. „Das habe ich mir gewünscht.“ Dennoch war die Familie glücklich, dass die Flaschenpost überhaupt gefunden wurde. „Nicht so weit wie gedacht, aber wir haben uns trotzdem sehr gefreut“, sagt Opa Karl-Heinz.

    Wo landet die Flaschenpost?

    Das unternehmungslustige Duo erinnert sich noch genau daran, wie sie im November 2014 die Flasche von der Bahrabrücke in Sondheim/Rhön in die Bahra geworfen haben. „Wir haben hinterhergeschaut und gemutmaßt, wo sie wohl landen wird.“ Julian war damals sieben Jahre alt und verbrachte ein paar fröhliche Tage bei den Großeltern in der Rhön. „Wenn mich mein Enkel besucht, machen wir oft solche Sachen“, verrät Amthor. Julian Würll lebt mit seiner Familie in Rappershausen, aber in den Ferien ist er gern mit dem Opa unterwegs.

    „Wir haben uns in den vergangenen Jahren bei vielen Radtouren oder Ausflügen gefragt, was wohl aus unserer Flaschenpost geworden ist“, sagt Karl-Heinz Amthor. Statt im Main oder in der Donau ist sie in der Streu hängengeblieben. Die kleine Enttäuschung über die kurze Strecke machte der Rummel um die gefundene Flasche wieder wett. Unzählige Male ist die Familie in den vergangenen Tagen angesprochen und angerufen worden. „Es war echt viel los“, sagt Karl-Heinz Amthor überwältigt. Schön, dass Enkel Julian, heute elf, gerade die Ferien in Sondheim verbringt und die Flaschenpost-Bestücker somit gemeinsam ihr Treibgut abholen und den Trubel genießen konnten.

    Die zweite Begegnung

    Es war übrigens nicht das erste Mal, dass sie bei Bernd Ullrich am Wellberg in Stockheim vorbeigeschaut haben. Karl-Heinz Amthors Bruder, ein Vereinskollege zu Bernd Ullrich in der Soldatenkameradschaft Ostheim, hatte vor drei Jahren den Kontakt vermittelt. Denn die Ullrichs hatten die Äste in ihrem Garten voller Zwetschgen hängen, die Amthors durften sie ernten und einmachen. Schon damals war Enkel Julian mit von der Partie und füllte die Eimer. Das hatten die Amthors noch in guter Erinnerung.

    Für Bernd Ullrich war es auch nicht die erste Flaschenpost, die er aus der Streu gezogen hat. Vor einigen Jahren war eine Flasche mit einem Absender aus Ostheim an seinem Streuufer gestrandet. „Ich musste damals auf Geschäftsreise nach Saudi-Arabien und habe den Zettel von dort aus zurückgeschickt. Ich glaube, das hat den Absender sehr irritiert, denn ich habe keine Rückmeldung mehr bekommen“, sagt Bernd Ullrich verschmitzt.

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