Eine Möglichkeit, bei einem öffentlichen Konzert aufzutreten, bietet das Orgelbaumuseum in Ostheim regelmäßig den SchülerInnen der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen an. So auch vor kurzem, an dem sieben junge Leute und zwei Dozenten mit Querflöten- und Orgelmusik das Konzertgeschehen des Museums hervorragend bereicherten.
Julia Spähler eröffnete das kurzweilige Programm mit einer Flöten-Suite von Johann Sebastian Bach und wurde dabei von Matthias Böcking, Dozent der Berufsfachschule für Musik, an der neobarocken Hausorgel von 1940 begleitet. Mit einer Choralbearbeitung, ebenfalls von Johann Sebastian Bach, brillierte Alexander Rohm an eben diesem Instrument, um anschließend das Flötenspiel von Enrique Perez abzurunden. Enrique zeigte bei einer Flöten-Sonate von Georg Friedrich Händel, was er kann.
Die Toccata von Dietrich Buxtehude wurde wahrscheinlich für große Orgeln in großen Räumen komponiert, jedenfalls wird sie so gekannt. Dass sie an einer kleinen Hausorgel zwar anders, aber ebenso vortrefflich klingt, bewies Klaus-Henri Göbel mit seiner Darbietung. Antonio Vivaldis Flöten-Sonate wurde von Leia Corona gekonnt umgesetzt. Begleitet wurde sie von Dozent Wolfram Bieber. Noch einmal hatte Klaus-Henri Göbel einen solistischen Auftritt, nun an der romantischen Hofmann-Orgel von 1900. Zu hören waren Präludium II und Fuge II von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Ein Präludium über die österreichische Volkshymne von Josef Gruber brachte auf gefühlvolle Weise Alexander Rohm zu Gehör. Das letzte Werk für Orgel Solo an diesem Abend, das äußerst anspruchsvolle Allegro aus der 1. Orgelsonate von Felix Mendelssohn Bartholdy, wurde von Zora Zech gemeistert. Gestaunt hat das Publikum, als die vom Komponisten eingearbeiteten Choral-Motive aus dem Nebenraum vom Harmonium kamen.
Der krönende Abschluss des Schülerkonzertes waren zwei Concerti von Johann Melchior Molter für vier Flöten und Orgel, vorgetragen von Leia Corona, Jessica Langen, Julia Spähler und Enrique Perez (Flöten), sowie Klaus-Henri Göbel an der Orgel. Das letzte Concerto, ein frisches Werk mit Publikumsliebling-Charakter, wurde noch einmal als Zugabe gespielt. Mit diesen Tönen im Ohr wurde mit guter Laune und frohen Mutes dankbar der Heimweg angetreten.
Von: Sabine Göbel (Museumsleiterin, Orgelbaumuseum Schloss Hanstein e.V.)


