Telefone, Bügeleisen, Schreibmaschinen, Bilder, Adventskränze, alte und neue Spielsachen und Bekleidung, Hausrat in allen Variationen. Es gibt nichts, was es nicht gibt auf dem Hohenröther Flohmarkt. Nicht zu vergessen die vielen Bücher, Schallplatten, DVD und unendlich viele Gameboy-Spiele.
Der Flohmarkt während des Seefestes ist legendär; beliebt bei Käufern wie Verkäufern. Einerseits wird bei den Anbietern der Dachboden geräumt, andererseits freuen sich Käufer, ein lang ersehntes Stück zum günstigen Preis zu finden. Die Verkäufer sind aus Hohenroth, Windshausen, Salz, Kleineibstadt, Strahlungen, Brendlorenzen und Bad Neustadt, die Käufer kommen aus denselben Orten.
Der elfjährige Heinrich aus Hohenroth bietet beispielsweise seine Transformers und Dinosaurier zum Verkauf an. „Ich brauche das nicht mehr“, erklärt der Schüler, „ich bin zu alt dafür“. Sie ziehen bald in ihr neues Haus am Landwehr. Dorthin sollten die Spielsachen nicht mehr mit. „Das eingenommene Geld spare ich für die Spielekonsole PS4!“
Ähnliche Argumente nennt sein bester Freund Max für den Verkauf seiner Spielsachen. Max wohnt in Bastheim und spart auf einen Laptop. „PS 4 habe ich schon“, sagte er lapidar. Bei Max tummeln sich auf dem Verkaufstisch Bücher und Autos. Für Heinrichs Bruder Rudolf verwaltet Maximilian aus Hohenroth dessen Verkaufstisch. Hier stehen Dinosaurier und andere Urtiere. Dazwischen verstecken sich ein paar Autos. „Rudolf will sich einen Gamer PC kaufen“, ruft Heinrich von der Seite zur Erklärung.
Interessant erscheint auch der Kauf von Katja und Marcel Dolag aus Bad Neuhaus. Sie fanden eine kleine Mülltonne, die sie nun mit Blumen bepflanzen und in ihren Garten stellen wollen. „Wir gehen gerne auf Flohmärkte, weil wir alte Dinge lieben.“
Neue Puppe
Sehr glücklich ist die fünfjährige Heidi über ihre neue Puppe und der achtjährige Hugo über seine Bücher. Sie wohnen in Schmalwasser und durchforsten öfters mit ihren Eltern Flohmärkte auf besondere Dinge.
„Ich spare auf ein Hoverboard“, erzählt Leoni, zwölf Jahre alt aus Hohenroth. Sie trennt sich halbschweren Herzens von ihren Barbies, von Büchern und den rosa Mädchensachen. „Das brauche ich nicht mehr. Meist spiele ich am Computer oder höre Musik“, sagt sie.
Hinter grimmigen Dinosauriern und Büchern sitzen Lena und Sophia aus Windshausen. Sie verkaufen alles, weil sie es nicht mehr brauchen, haben aber noch keinen Plan, was sie mit dem Geld anfangen werden. „Es macht einfach Spaß, hier zu sein“, sagen beide.
Das Besondere am Hohenrother Flohmarkt ist, dass der verantwortliche Rad- und Heimatverein keine Standgebühren verlangt. Um Spenden wird jedoch gebeten, die auch reichlich fließen. So werden wohl in jedem Jahr die Unkosten gedeckt.