Unzählige Arbeitsstunden, viel Schweiß und Herzblut stecken in dem inzwischen 1,7 Kilometer langen Mountainbike-Flowtrail am Kreuzberg. Dieser verläuft neben der Straße vom Neustädter Haus hinunter zum Irenkreuz-Parkplatz. Die Bauarbeiten, welche mit dem Spatenstich im März 2012 ihren Anfang nahmen, konnten am zurückliegenden Freitag mit der DIMB Zertifizierung eine wichtige Hürde für die offizielle Eröffnung im Mai 2013 nehmen.
Was unter dem Begriff MTB-Flowtrail verstanden werden kann wird, je nach Insiderwissen oder Radfahrvermögen, unterschiedlich interpretiert. Damit die Erwartungshaltung bei der Befahrung eines Flowtrails nicht enttäuscht wird, gibt es auch bei Mountainbike-Trails, vergleichbar wie auch bei Wanderwegen, eine Zertifizierung. Mit der Prädikatvergabe „Premium“ wird ein hoher Anforderungskatalog erfüllt, der im vorliegenden Fall von der DIMB (Deutsche Initiative Mountain Bike) erstellt wurde. Für den Betrieb eines solchen Flowtrails sind 14 Punkte von Bedeutung, wenn die Kriterien für eine Zertifizierung erfüllt werden sollen.
Ziel dieser Qualitätssicherungsmaßnahme ist die Schaffung interessanter Strecken mit möglichst wenig Risikopotenzial für die Nutzer und Umfeld. Die sicherheitstechnische Abnahme beschäftigt sich nicht nur mit der baulichen Ausführung der Elemente wie Anlieger, Sprünge und North Shores (höher liegende Holzkonstruktionen), sie berücksichtigt auch das Umfeld wie Sturzräume und Wanderwegquerungen.
Die Beurteilung der baulichen Gestaltung der künstlichen Hindernisse erfolgte durch Mario Ladu (IHK-Sachverständiger). Eine gesetzliche Vorgabe für den Bau von MTB-Pfaden im Gelände existiert jedoch nicht. Er orientiert sich an der deutschen Fassung der EN-Vorgabe: „Anlagen für Benutzer von Rollsportgeräten“. Dort werden unter anderem auch Skate- und BMX-Parks beschrieben.
Nach dreistündiger Begehung, gemeinsam mit den Baumeistern und Initiatoren, kamen 54 Elemente auf seine Liste, die der Überwachung und Pflege bedürfen.
Seine Bilanz, welche er zum Abschluss, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Kreuzbergallianz und Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann, ziehen konnte, lautete: „geringe Mängel, ohne Dringlichkeit“. Noch offene Punkte wurden protokolliert, per Foto dokumentiert und werden bis zur Eröffnung beseitigt sein. Neben der technischen Sicherheit standen weitere offene Punkte aus dem Zertifizierungsprotokoll auf dem Programm. Die Festlegung der Streckenbeschilderung wurde vorgenommen, welche die Routen durch farbige Pfeile in den Kategorien Blau, Rot und Schwarz ausweist, angelehnt an die Farbgebung für Skipisten die deren Schwierigkeitsgrad anzeigt. Blau = leicht, rot = mittel, schwarz = schwierig.
Hinweisschilder für Wanderer und Autofahrer, welche die Route teilweise queren, müssen noch angefertigt und angebracht werden, um für Risikoabschnitte zu sensibilisieren.
Am Ende des Tages waren alle davon überzeugt, den richtigen „Trail“ eingeschlagen zu haben und einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zur Eröffnung geschafft zu haben.