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BAD NEUSTADT: Flüchtlinge beschenken Bad Neustädter

BAD NEUSTADT

Flüchtlinge beschenken Bad Neustädter

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    Plakat in Nationalfarben: Dank kann man auf viele Arten sagen.
    Plakat in Nationalfarben: Dank kann man auf viele Arten sagen. Foto: Fotos (3) : Fabian Beckenbauer

    Einfach einmal Danke sagen wollte eine Gruppe von syrischen Flüchtlingen der Bad Neustädter Bevölkerung. Die rund 25 Frauen, Männer und Kinder schenkten Rhön-Grabfelder Bürgern am Wochenende auf dem Bad Neustädter Marktplatz Blumen, Luftballons und Süßigkeiten „Wir sind in eurem Land, dafür seid ihr in unserem Herzen!“, war auf einem ihrer Plakate zu lesen.

    So weit es ging versuchten die Flüchtlinge auf Deutsch ihren Dank auszudrücken. Dabei half eine Blume, an der ein Danke-Schild in den deutschen Nationalfarben hing. Wenn das bisher erlernte Deutsch beim Dankesgespräch nicht ausreichte, fungierte der 26-jährige Fabian Beckenbauer aus Salz als Dolmetscher. Der Maschinenbaustudent engagiert sich schon seit Anfang August ehrenamtlich in der Bad Neustädter Notunterkunft, unter anderem gibt er dort regelmäßig Deutschunterricht.

    Seine Schüler erlebt er dabei als „sehr wissbegierig und interessiert, nicht nur an der Sprache, sondern auch an der deutschen Kultur und unseren Bräuchen“. Weil auch er an fremden Kulturen und Sprachen interessiert ist, geben ihm manche Schüler als Dank und im Gegenzug für seinen Deutschunterricht mittlerweile ab und an Arabisch-Stunden. „Da haben sich echte Freundschaften aufgebaut.“ Statt von seinen Schülern spricht Beckenbauer mittlerweile von seinen Freunden.

    Vergangene Woche kamen einige Flüchtlinge auf ihn zu und berichteten, dass es am 10. Oktober deutschlandweit Dankes-Aktionen von Syrern geben solle. Verbreitet werde die Aktion via Facebook, WhatsApp und Twitter. Beckenbauer beantwortete einige organisatorische Fragen rund um die Aktion und sagte seine Unterstützung zu.

    Von 15 bis 17 Uhr am Samstag verteilte die Gruppe mehrere Kisten Blumen, ein paar Dutzend Luftballons und Süßigkeiten. Wichtig ist Beckenbauer zu erwähnen: „Die Geschenke haben die Flüchtlinge natürlich von ihrem eigenen, geringen Taschengeld bezahlt, das sie erhalten, solange sie in der Notunterkunft wohnen.“

    Das Schöne: Es gab wohl keine negativen Reaktionen. „Die Aktion wurde von den Passanten durchweg positiv aufgenommen.“ Manch ein Passant war wohl erst einmal überrumpelt, berichtet Beckenbauer, weil sie – wie sie selbst sagten – mit so etwas nie gerechnet hätten. Andere wollten direkt ein Foto mit den Flüchtlingen machen. So sei das Ganze für alle Seiten ein großer Spaß und Erfolg gewesen. „Ich fand die Idee von Anfang an hervorragend“, erklärt Beckenbauer, „Begegnung ist die beste Möglichkeit, um Vorurteile und Ängste, aus denen Ablehnung und dann Hass entstehen, im Keim zu ersticken und sich davon zu überzeugen, dass diese Menschen im Grunde genauso sind wie wir.“

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