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BAD NEUSTADT: Fracking mit Vanillesoße

BAD NEUSTADT

Fracking mit Vanillesoße

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    Tolles Experiment:  Die Kinder stellten Fracking Uni mit Vanillesoße und Götterspeise nach.
    Tolles Experiment: Die Kinder stellten Fracking Uni mit Vanillesoße und Götterspeise nach. Foto: Foto: Karin Nerche-Wolf

    Das Beste zum Schluss: Einen originellen und leicht verständlichen Versuch durften die rund 60 jungen Studenten der KinderUni in der letzten Vorlesung des Sommersemesters machen und gehen damit nun in die wohlverdienten Ferien. Am 28. September startet das Wintersemester dann wieder mit neuen interessanten Themen. Doch bis dahin dauert es noch etwas.

    Diesmal ging es an der Kinderuni um die Fragen „Wo kommt die Energie in Zukunft her? Wie wird sie gespeichert?“ Steven Henkel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geowissenschaften der Universität Jena, hatte für die jungen Studenten interessante Antworten parat.

    Suche nach neuen Möglichkeiten

    Aber vorher erzählte er den Kindern ganz viel über die Geowissenschaften. Über den Aufbau der Erde, ihre Schichten und die bisherige Energiegewinnung aus Torf, Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Erdöl.

    Nachdem diese Vorräte immer knapper werden, wird fieberhaft nach neuen Möglichkeiten gesucht. Unter anderem denkt man auch daran, Schieferschichten aufzubrechen, um an das im Schiefergestein enthaltene Erdöl/Erdgas zu kommen.

    Wie dieses Aufbrechen, das sogenannte Fracking, funktioniert, durften die Mädchen und Buben gleich einmal selbst ausprobieren: mit Götterspeise und Vanillesoße. Sie saugten die Vanillesoße in einen Strohhalm und bliesen sie in die Götterspeise, die daraufhin hochspritzte. Genauso soll es die Schieferschicht beim Fracking mit Erdöl tun.

    Eine weitere Möglichkeit der Energiegewinnung wäre die Geothermie, bei der Wasser Richtung Erdinneres gepresst wird, sich dort erwärmt und dann wieder ans Tageslicht gefördert wird. Nachteilig dabei wären Mini-Erdbeben und eine Verschmutzung des Grundwassers, erklärte der Wissenschaftler den Kindern.

    Kinder mit Sinn für die Realität

    Vorzuziehen seien da wohl die unbegrenzt vorhandenen Energien Wind, Wasser und Sonne, meinte der Dozent. Problematisch seien lediglich die Zeiten, in denen gerade nichts davon vorhanden sei. Da müsse man versuchen, die Energie zu speichern. Einen möglichen Weg beschreitet die sogenannte H2Store-Methode. Dabei wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt und der Wasserstoff in die vorhandenen und leer geräumten Erdgas- oder Erdölspeicher gepumpt. In Versuchsreihen wird getestet, in welchen Erdgaslagerstätten keine Reaktionen erfolgen, der Wasserstoff also unbedenklich gespeichert werden könnte. Aus einem Kilogramm Wasserstoff ließe sich Energie für 33 Waschmaschinen gewinnen, ein Vielfaches von herkömmlichen Energiequellen.

    Wie viel kostet eine Bohrung in die Erde? wollte ein junger Student mit Realitätssinn abschließend noch wissen. Für eine rund 1,5 Kilometer tiefe Bohrung müssen 10 bis 15 Millionen Euro aufgewendet werden, lautete die Antwort des Experten.

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