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Bischofsheim: Fränkisches Superfood: lokale Superhelden wiederentdeckt

Bischofsheim

Fränkisches Superfood: lokale Superhelden wiederentdeckt

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    So einfach geht fränkische  Superfrühstück – heimische Zutaten für ein Müsli mit Leinsamen, Heidelbeeren und Johannisbeeren
    So einfach geht fränkische  Superfrühstück – heimische Zutaten für ein Müsli mit Leinsamen, Heidelbeeren und Johannisbeeren Foto: Marie Hofmann

    Für den Begriff Superfood gibt es keine wissenschaftliche oder rechtliche Definition. Gemeint sind meist pflanzliche Lebensmittel, die einen hohen Gehalt an Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen aufweisen.

    Wie ein Lebensmittel zu einem Superfood wird, fasst Marie Hofmann von der Bischofsheimer Hauswirtschaftsschule des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt a. d. Saale in einer Pressemitteilung so zusammen: "Superfood ist ein Marketingbegriff, der gesetzlich nicht reguliert ist. Er beschreibt oftmals teure Lebensmittel und Nahrungsergänzungen mit zumeist vorgeblichen Gesundheitsaussagen, die auf schwacher wissenschaftlicher Grundlage beruhen."

    Laut Marie Hofmann unterliegt es aktuellen Trends, was als Superfood vermarktet wird. Doch braucht es das oft teure Superfood, das über weite Transportwege importiert wird, überhaupt oder gibt es auch regionale Superhelden? Auch fränkische Lebensmittel besitzen wahre Superkräfte. Zudem wird durch den Verzehr die Landwirtschaft vor Ort unterstützt. Schon unsere Großeltern haben gewusst: Alles, was wir brauchen, wächst vor unserer Haustür! Marie Hofmann rät in der Pressemitteilung, folgendes auszuprobieren:

    Leinsamen statt Chia: Beide gehören zu den Ölsaaten. Leinsamen punkten mit ihrem hohen Gehalt an Ballaststoffen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, dazu besitzen sie hochwertiges Eiweiß. Aus Leinsamen wird Leinöl hergestellt, was bekannt für seinen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ist. Diesen wird von Ernährungswissenschaftlern eine blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkung zugesprochen. Damit beugen sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

    Heidelbeere statt Acai-Beere: Die Heidelbeere wird meist roh verzehrt. Im Gegensatz dazu wird die Acai-Beere in konzentrierter Form, das heißt als Saft, Püree, Pulver oder Kapseln angeboten. Durch die konzentrierten Extrakte besteht eine Gefahr der Überdosierung.  Heidelbeeren besitzen einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Während Acai-Beeren häufig aus Brasilien einmal um die Welt reisen, wachsen Heidelbeeren in Deutschland und überzeugen auch mit einer positiven Klimabilanz. Aber Achtung: Heidelbeeren sind ein saisonales Obst, das nur von Ende Juni bis Ende August in Deutschland selbst reift. Marie Hofmann rät, heimische Beeren einzufrieren. 

    Schwarze Johannisbeere statt Goji-Beere: Schwarze Johannisbeeren haben viele Ballast- und Mineralstoffe und werden damit sogar als ernährungsphysiologisch wertvollstes Beerenobst bezeichnet – ein echte heimische Powerfrucht! Vor allem überzeugen sie mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt. Auch Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren können die oft aus China kommende Goji-Beere ersetzen.

    Grünkohl statt Moringa: Grünkohl schmeckt nicht nur gut, mit seinen reichen Inhaltsstoffen kann er es auch mit jedem anderen Superfood aufnehmen. Er ist ein nährstoffreicher, kulinarischer Klassiker der Winterküche. Moringa hingegen wird meist als Pulver, Tablette oder in Kapselform angeboten. Um eine Überdosierung zu vermeiden, ist die empfohlene Verzehrmenge stark begrenzt.

    Linsen statt Amaranth: Hülsenfrüchte wie Linsen bekommen wieder eine größere Bedeutung in Deutschland. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät, Hülsenfrüchte sollten in unserem Speiseplan mindestens einmal pro Woche ihren Platz finden. Auch für den ökologischen Landbau spielen sie eine wichtige Rolle: Sie können Stickstoff aus der Luft binden.  Amaranth hingegen wird in Deutschland nur vereinzelt angebaut und überwiegend aus Südamerika importiert. 

    Marie Hofmann von der Bischofsheimer Hauswirtschaftsschule warnt in der Pressemitteilung, Superfood gelange nicht frisch nach Deutschland, sondern verarbeitet, was den Einsatz von Zusatzstoffen erfordert. Um lange Transportwege zu überstehen, werden die Früchte oft unreif geerntet. Zudem stellt die staatliche Lebensmittelüberwachung immer wieder hohe Rückstandsbelastungen mit Pestiziden, Schwermetallen und Keimen fest.

    Dies und vieles mehr wird auch im Netzwerk Generation 55+ vom AELF in Bad Neustadt a. d. Saale vermittelt. Hierbei wird viel Wert auf heimisches Superfood gelegt. In Kochkursen zum Thema "Herzgesund Kochen" werden Lebensmittel, die gut fürs Herz sind, zubereitet und gemeinsam verzehrt. In einem Vortrag "Ernährung ab der Lebensmitte" gibt es einen Blick über die Besonderheit der Ernährung im Alter sowie der Speiseplangestaltung ab der Lebensmitte.

    Termine und mehr Informationen unter www.aelf-ns.bayern.de
    Kontaktmöglichkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher:
    Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt 
    Ansprechpartnerin: Marie Hofmann
    Telefon: (09771) 61022211
    E-Mail: marie.hofmann@aelf-ns.bayern.de

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