Mit einem "Servus miteinander" begrüßte Fredi Breunig die zahlreichen Gäste im Sälzer Pfarrhof, die der Einladung zu einem besonderen Abend des Pfarrfestes gefolgt waren. Der Sälzer Kabarettist feierte jüngst seinen 65. Geburtstag und so sollte seine wohl größte Geburtstagsparty auch im Zeichen des "Humors in geselliger Runde" stehen. Und dazu lud er zwei besondere Gäste ein.
"Ich rief einfach mal bei unserem neuen Weihbischof Paul Reder an und der sagte zu", berichtete Breunig. Auch der Wahl-Bamberger mit Wollbacher Wurzeln, Mäc Härder, ein mehrfach ausgezeichneter Kabarettist, Jongleur und Autor, freute sich auf seinen Auftritt. Zunächst stellte Breunig mit Bedauern fest, dass mittlerweile alle christlichen Brauereien der Region ihre Pforte schlossen, wie jetzt auch die Karmeliterbräu. Dennoch ließen sich die Gäste nach einem zünftigem "O zapft is" die Runde Freibier schmecken.
Feiert man seinen 65. Geburtstag, dann ist es Zeit, einmal Lebensbilanz zu ziehen, so Breunig. Aus den ersten zehn Lebensjahren stammte die erste Anekdote. Der gebürtige Großeibstädter Lausbub sollte mit dem Kochlöffel in seine Grenzen gewiesen werden. Seine Mutter stolperte und zwei Optionen taten sich für ihn auf. "Geh ich hin, helfe und bekomme das Kochutensil zu spüren, oder muss ich mit dem Gedanken an unterlassener Hilfeleistung leben." Aus seiner aktiven Fußballer-Zeit blieb ein Spiel gegen Rappershausen in Erinnerung, bei dem er es schaffte, nach nur vier Sekunden vom Platz verwiesen zu werden. Eine ungeplante Katzenentführung im Rahmen eines Kabarett Termins, ein Termin als Berufsnikolaus, der einer Glühweinparty glich, oder ein Auftritt als "humorvoller Störer" eines Neujahrsempfangs, bei dem auch Einzelkämpfer der Bundeswehr geladen waren, sorgten für Lachsalven. Ebenso der Versuch, mit einem Vibrator schales Bier wieder zum Leben zu erwecken.
"Ich bin immer froh, wenn ich einen Gast habe, der nicht lügen darf." Mit diesen Worten begrüßte er den neuen Weihbischof Paul Reder. Auf die Frage, wie er die Gemeinde Salz gefunden hätte, sagte der Geistliche: "Ich gab ,Salz der Erde' in das "Navi" ein und nun bin ich da." Auf die Frage, was es mit dem Backenstreich bei der Firmung auf sich habe, erklärte Reder, dass der Heilige Geist längst ohne diesen Akt auf die Kinder herunterkomme. Daraufhin versuchte Breunig, den Kirchenmann für die Firmung in Salz am 2. Juli festzunageln. "Paul, da muss doch noch was gehen, komm zu uns nach Salz."
Im Rahmen einer Talkrunde erzählte der Weihbischof, dass er als Kind davon träumte, Kirchen "auszumalen", dass er auf regionale und saisonale Kost stehe und dass das Fernsehprogramm am Sonntagabend weder aus Tatort noch Rosamunde Pilcher bestehe, da sein Fernseher nicht angeschlossen sei. Zum Stichwort "Rhön" berichtete er von seiner Zeit als Geistlicher in Fladungen. Er sprach in diesem Zusammenhang von "traumhaften Landschaft und guten Menschen".
Mit Gastkabarettist Mäc Härder folgte ein besonderer Höhepunkt. Für die Aussage, dass wir Franken einfach anders sind und es die wahre Liebe nur hier gäbe, erhielt er Applaus. Manche Paare würden sich "Treuepunkte geben" und er bekam wohl schon viele, was sein gepunktetes Jackett bewies. Mit einer politischen "Ampel-Jonglage" und einem kleinen sportlichen Event auf der Bühne fand das Programm im idyllischen Pfarrhof sein Finale.
