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MELLRICHSTADT: Fünf Tuben Indigoblau - Bernd Baldus stellt aus

MELLRICHSTADT

Fünf Tuben Indigoblau - Bernd Baldus stellt aus

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    Bilder aus einem farbigen Leben: Der Künstler Bernd Baldus zeigt seine Werke in der Kreisgalerie. Bei der Vernissage gratulierten (von links) Bürgermeister Eberhard Streit, Kulturmanagerin Dr. Astrid Hedrich-Scherpf und Laudator Elmar Hegmann zur gelungenen Werkschau.
    Bilder aus einem farbigen Leben: Der Künstler Bernd Baldus zeigt seine Werke in der Kreisgalerie. Bei der Vernissage gratulierten (von links) Bürgermeister Eberhard Streit, Kulturmanagerin Dr. Astrid Hedrich-Scherpf und Laudator Elmar Hegmann zur gelungenen Werkschau. Foto: Foto: Stefan Kritzer

    Bei Bernd Baldus ist alles ein wenig anders. Der Künstler aus Poppenhausen ist so vielseitig, dass selbst eine Vernissage wie die in der Kreisgalerie und dem Café Art ein wenig anders verläuft als gewohnt. Und das durchaus sympathisch, wenn Baldus während der Laudatio einen Blues auf der Gitarre anstimmt und sowieso die musikalische Ausgestaltung der Feier lieber selbst in die Hand nimmt.

    Bernd Baldus ist nachdenklich. Manchmal vielleicht auch ein bisschen traurig und bisweilen auch frech. Seine sehenswerte Ausstellung „Bilder aus einem farbigen Leben“ ist ab sofort in der Kreisgalerie zu sehen. Darunter zahlreiche Selbstportraits und die Serie „Blues“. Und genau diese Bilder machen diese Ausstellung zu einem Highlight in der Kreisgalerie, arrangiert wie stets von Kulturmanagerin Dr. Astrid Hedrich-Scherpf von der Kulturagentur des Landkreises.

    Bernd Baldus, Jahrgang 1954, aus Poppenhausen ist ein Tausendsassa. Er ist Sozialpädagoge und Kunsttherapeut, er arbeitet als Sänger wie als Rezitator, er ist Heilpraktiker und natürlich freiberuflicher Künstler. Der im Westerwald geborene Baldus lebt heute in Poppenhausen, wie sein Laudator Elmar Hegmann, Vorsitzender des Jungen Kunstvereins Hünfeld, erläuterte. „Baldus übersteigert in seinen Bildern“, sagte Hegmann, „er macht sensibel für das Alltägliche“.

    Den in der Kreisgalerie zu sehenden Werken ist allen gemein, dass sich das Sujet deutlich und bewusst vom farbigen Hintergrund abhebt. Dass dieser Hintergrund bei zahlreichen Bildern indigoblau ist, hat seinen Grund. Eine Fehllieferung von Farben nämlich, die Baldus bestellt hatte. Mit dem Indigoblau musste er neue Werke schaffen und die haben durch den leuchtenden Hintergrund eine besondere Strahlkraft erhalten. Bernd Baldus nimmt die Gesellschaft um ihn herum gerne kritisch aufs Korn. In dem Bildduo „Sommer“ zeigt er deutlich übergewichtige Menschen, die es sich in allzu knapper sommerlicher Bekleidung irgendwo bequem gemacht haben. Das ist der freche Baldus. Den nachdenklichen Baldus zeigt der Künstler beim auf Millimetergröße geschrumpften Bauch eines Kamels, das so nun tatsächlich durch das sprichwörtliche Nadelöhr geht.

    Als Elmar Hegmann auf die „Blues“-Serie von Bernd Baldus eingeht, stimmt dieser schon mal mit der Gitarre einen selbigen während der Laudatio an. So finden sich denn in der Ausstellung Bilder von Janice Joplin, Lady Di oder auch – ganz aktuell – Amy Winehouse. Musik und bildende Kunst gehören bei Bernd Baldus ganz eng zusammen. Und während die Besucher der Vernissage die Bilder betrachten, spielt er. Das „Lied von der Unzulänglichkeit des Lebens“ nach Bertolt Brecht und natürlich wieder einmal einen Blues.

    Für Bernd Baldus ist das alles eins. Und zusammen mit Musik kann man diese gesellschaftskritischen Bilder auch noch besser verstehen.

    Die Ausstellung „Bilder aus einem farbigen Leben“ von Bernd Baldus ist noch bis 15. Juli in der Kreisgalerie zu sehen. Immer dienstags bis donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

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