Entstanden ist das Unternehmen aus der Idee der Gründerbanken, länger als zu den normalen Öffnungszeiten für die Kunden da zu sein und aus diesem Grund die Möglichkeit des Telefonbankings zu bieten, wie Reiner Türk von der VR-Bank Rhön-Grabfeld, einer der sieben Gründerbanken, erklärt. Er ist im Aufsichtsrats von VR-Service-Direkt eG. Bei der Gründung mit dabei waren außerdem die VR-Banken Kitzingen, Schweinfurt-Land und Coburg sowie die Raiffeisenbanken Lohr, Lichtenfels-Itzgrund und Lauf.
Wie Vorstand Stefan Kalisch erläutert, ist das Telefonbanking eines der Module, die seine Service-Gesellschaft Banken aus dem Genossenschaftsverband anbietet. „In erster Linie bayerischen“, erklärt er, „aber einige aus dem benachbarten Hessen gehören auch zum Kundenkreis.“
Inwieweit die einzelnen Geldinstitute die Angebote der Service-Gesellschaft für ihre Kunden in Anspruch nehmen, bleibt ihnen überlassen. Das Angebot reicht vom normalen Telefondienst bis zum kompletten Bankangebot, das die Kunden der Bank über die VR-Service-Direkt eG nutzen können: montags bis freitags von 6 bis 22 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr und sonntags 8 bis 20 Uhr.
Kalisch erklärt das ganz einfach: „Eine meiner Mitarbeiterinnen nimmt den Wunsch eines Bankkunden entgegen, der mit seinem Berater sprechen will. Sie vermittelt den Kontakt oder sorgt dafür, dass der Berater zurückruft.“
Wer sich für das Telefonbanking bei seiner Bank angemeldet hat, der wickelt über die VR-Service-Direkt eG seine normalen Bankgeschäfte ab, fragt seinen Kontostand nach oder erteilt Überweisungsaufträge. Das geht sogar so weit, dass Kunden per Telefon Finanzmarktgeschäfte wie zum Beispiel Aktienkäufe tätigen können. Aber alles erst nachdem der Anrufer sich über ein Sicherheitssystem legitimiert hat, wie Kalisch betont.
Auch wenn man im Kreis der bayerischen Genossenschaftsbanken der Idee der VR-Service-Direkt eG zunächst ein wenig skeptisch gegenüberstand, wie Kalisch in Erinnerung ruft, der Erfolg habe inzwischen im bayerischen und bundesdeutschen Genossenschaftsverband dafür gesorgt, dass die Arbeit, die in Bad Neustadt gemacht wird, sehr gut bei den Genossen angesehen ist. Deswegen ist die Service-Gesellschaft auch Mitglied im Genossenschaftsverband, wie Kalisch nicht ganz ohne Stolz erzählt.
Und auch seinen Mitarbeitern scheint die Arbeit Spaß zu machen. Immerhin vier der ersten sechs Mitarbeiter sind von Anfang an bis heute dabei. Katja Fatt, Dana Englert-Teichmann, Ulrike Lingerfelt und Dagmar Griebel haben das Wachstum des Unternehmens von Anfang an miterlebt. Diese Treue spreche für sich, so Kalisch. Wie er weiter erklärt, beschäftigt die Service-Gesellschaft zwar Teilzeitkräfte, aber keine 400-Euro-Jober und auch keine Leiharbeiter.
Angesichts von einem Umsatzplus von 14 Prozent auf vermutlich 2,1 Millionen Euro in diesem Jahr hat die VR-Direkt-Service eG im Mai und Juni sechs neue Mitarbeiter eingestellt und seit 2008 bildet sie erstmals drei Jugendliche zu zu Kaufleuten für Dialog-Marketing aus.