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Gedenken an den Volksaufstand

Mellrichstadt

Gedenken an den Volksaufstand

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    Eine kleine Schar hatte sich in Behrungen eingefunden, um an den
Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR zu erinnern. Außerdem
überreichte Andreas Erhard (rechts) eine Urkunde an Hiltrud Weth-Bauer
(Dritte von rechts), die einen finanziellen Betrag zu einer
Denkmal-Patenschaft einbringt.
    Eine kleine Schar hatte sich in Behrungen eingefunden, um an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR zu erinnern. Außerdem überreichte Andreas Erhard (rechts) eine Urkunde an Hiltrud Weth-Bauer (Dritte von rechts), die einen finanziellen Betrag zu einer Denkmal-Patenschaft einbringt. Foto: FOTO PETER FEDERLEIN

    BEHRUNGEN (FE) Ein fast vergessener Tag der deutschen Geschichte sei der 17. Juni, so Andreas Erhard vom Deutschen Kuratorium für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Um dem entgegenzutreten, fand sich eine kleine Schar am Mahnmal deutsch-deutscher Geschichte bei Behrungen ein, um in einer Feierstunde an diesen Tag zu erinnern, der einst Tag der deutschen Einheit und ein Feiertag war.

    Arbeiterproteste in der damaligen DDR führten am 17. Juni 1953 zu einem Volksaufstand. Ralf Luther, Landrat von Schmalkalden-Meinigen, der nicht persönlich kommen konnte, stellte in schriftlichen Grußworten die Vorgänge aus ostdeutscher Sicht dar. Für die DDR war dieser Tag eine bittere Niederlage. Die Forderung der Demonstranten waren: Rücktritt der Regierung, Entmachtung der SED, Zulassung westdeutscher Parteien, freie Wahlen, Demokratie. Es ging um einen politischen Befreiungsprozess, der auf die Beseitigung der Grenze und auf die Schaffung der deutschen Einheit zielte, so Luther.

    Weiter heißt es, dieser massenhafte Protest stand an der Schwelle zum Erfolg. Regierung und SED waren de facto entmachtet, hatten ihre Handlungsfähigkeit verloren. Aber der Aufstand nahm einen tragischen Verlauf. Panzer der Roten Armee und Einheiten der Kasernierten Volkspolizei schlugen die Freiheitsbewegung blutig nieder. Abschließend schreibt Luther, er betrachte es als außerordentlich wichtig, sich mit diesem Teil unserer Geschichte auseinanderzusetzen und somit dieses Ereignis nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

    "Denn nach 53 Jahren ist vieles vergessen", meinte Andreas Erhard, "inzwischen sind mehr als zwei Generationen nachgewachsen, die von den politischen Entwicklungen in beiden Teilen Deutschlands kaum noch eine Vorstellung haben." Erhard, der sich für den Erhalt von Zeitzeugen wie ehemalige Grenzanlagen einsetzt, verwies auch darauf, dass 1954 von der Deutschen Bundespost eine Briefmarke mit Aufdruck "17. Juni 1953" ausgegeben wurde. Hiermit frankierte Briefe in die DDR wurden aber mit dem Vermerk "nicht frankiert" zurückgeschickt.

    Besonders erfreut war Andreas Erhard darüber, dass Hiltrud Weth-Bauer eine Denkmal-Patenschaft übernommen hat. Dafür wurde ihr eine Urkunde überreicht. Die Wahl-Meiningerin setzt sich auch mit Geldspenden ein, dass Denkmale wie das in Behrungen erhalten bleiben.

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