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ALSLEBEN/GOMPERTSHAUSEN: Gedenkstein gegen das Vergessen

ALSLEBEN/GOMPERTSHAUSEN

Gedenkstein gegen das Vergessen

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    Ein Gedenkstein wurde einer Feier anlässlich der Grenzöffnung vor 20 Jahren enthüllt von (von links) Staatssekretär Christian Juckenack, Staatssekretär Bernd Weiß, dem Bürgermeister von Gompertshausen, Stephan Müller, der Bürgermeisterin von Schlechtsart, Heidi Bärwald, dem Beigeordneten vom Landkreis Hildburghausen, Helge Hoffmann, sowie Bürgermeister Kurt Mauer.
    Ein Gedenkstein wurde einer Feier anlässlich der Grenzöffnung vor 20 Jahren enthüllt von (von links) Staatssekretär Christian Juckenack, Staatssekretär Bernd Weiß, dem Bürgermeister von Gompertshausen, Stephan Müller, der Bürgermeisterin von Schlechtsart, Heidi Bärwald, dem Beigeordneten vom Landkreis Hildburghausen, Helge Hoffmann, sowie Bürgermeister Kurt Mauer. Foto: FOTO Regina Vossenkaul

    „20 Jahre Mauerfall, das ist des Nachdenkens und des Gedenkens wert", sagte Trappstadts Bürgermeister Kurt Mauer in seiner Begrüßungsansprache. Er erinnerte an die bewegenden Stunden, als die Gompertshäuser Bürger am 6. Dezember 1989 zum ersten Mal ihre Alslebener Nachbarn besuchen konnten. Der Stein solle daran erinnern, aber auch für die vielen Opfer stehen, die bei einem Fluchtversuch verletzt oder getötet wurden. Der rund zwei Tonnen schwere Basaltfindling stammt aus Maroldsweisach. Finanziert wurde er mit Hilfe von einigen Sponsoren.

    In die Zukunft blicken

    Der Gompertshäuser Bürgermeister Stephan Müller bedankte sich bei der Nachbargemeinde und bei Paul Pannek dafür, „dass ein Ort geschaffen wurde, an dem man inne halten und sich erinnern kann“. Man wolle die Opfer und das Unrechtsregime, das vor 20 Jahren seinem Ende entgegen ging, nicht vergessen, aber man sollte auch in die Zukunft blicken.

    Nach der Enthüllung des Gedenksteines und dem Singen der Nationalhymne gemeinsam mit den Saalequelle-Musikanten versammelten sich die Teilnehmer am ehemaligen Grenzturm bei Gompertshausen. „Es gibt keine Alternative zu unserer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung", meinte Müller vor dem Hintergrund der letzten Wahlergebnisse. Man sei jetzt nicht nur mitten in Deutschland, sondern auch mitten in Europa.

    Kurt Mauer berichtet: „Früher war für die Alslebener Bürger der Grenzzaun das Ende der Welt.“ Man habe oft rübergeschaut, um zu winken. Freiheit sei das wertvollste Gut, dafür lohne es sich, aufzustehen und sich zu engagieren.

    Staatssekretär Christian Juckenack überbrachte die Grüße des Thüringischen Ministerpräsidenten und erinnerte an die Hitler-Diktatur und das Nachfolgeregime, das ein gedemütigtes und entmündigtes Volk übernommen und in diesem Sinne weiter geführt habe. Der Gedenkstein sei ein gutes Beispiel für das Zurücklassen der dunklen Zeiten. Innen sei er schwarz, aber außen werde er durch die Witterung immer heller.

    Kritik äußerte Juckenack an den vielen westdeutschen Bürgern, die laut Umfragen noch nie in den neuen Bundesländern waren. Trotzdem hätten sie zu allem eine Meinung, beispielsweise zum Solidaritätsbeitrag, von dem viele nicht wüssten, dass er auch von den östlichen Bundesländern gezahlt wird. „Ein Besuch an der ehemaligen Grenze muss zum Pflichtprogramm an Schulen gehören“, forderte er.

    Die ersten Trabis in Mellrichstadt

    Staatssekretär Bernd Weiß berichtete von seinen persönlichen Erlebnissen, als sich die Grenztore erstmals öffneten, von den ersten Trabis in Mellrichstadt und an die spätere Aufbauhilfe für die neu zu erstellende Verwaltung in den neuen Bundesländern. Die Stimmen, die wieder einen Zaun bauen wollen, würden bald ganz verstummen. Man sollte sich an die Zivilcourage der DDR-Bürger erinnern, an die Freude der damaligen Zeit und an die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

    Nach dem offiziellen Teil wurde mit den Gompertshäuser Musikanten und den Saalequelle-Musikanten weitergefeiert. Es gab außerdem Gelegenheit, den Grenzturm und den Führungsbunker zu besichtigen, wo man den Eindruck gewinnt, die Grenzer hätten ihren Posten gerade erst verlassen.

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