Entsprechend erleichtert reagierten einen Tag nach der Abstimmung die Bürgermeister. „Es ist gut, dass der Gemeinderat in der am 2. März bestimmten Zusammensetzung weitermachen kann“, so der Großbardorfer Rathauschef Josef Demar (CSU). Er hoffe, dass nun endlich Ruhe einkehrt im Dorf. „Es wäre dem Dorffrieden abträglich gewesen, wenn ein im Frühjahr gewählter Vertreter am Sonntag nicht mehr in den Gemeinderat gekommen wäre.“
Ähnlich äußerst sich der Hollstädter Bürgermeister Georg Menninger (CSU). Er habe zwar nicht unbedingt mit diesem Wahlausgang gerechnet, freue sich aber, dass es so gekommen ist. „Ich bin sehr zufrieden“, so das Hollstädter Gemeindeoberhaupt. Die Wähler hätten deutlich gemacht, dass sie das Wahlergebnis vom 2. März nicht in Frage stellten wollten.
Hintergrund der zwei Wahlwiederholungen: Das Landratsamt Rhön-Grabfeld hatte die Abstimmung vom 2. März in beiden Kommunen für ungültig erklärt, weil auf den Stimmzetteln Vermerke über Listenverbindungen fehlten. In Großbardorf war es der Hinweis auf eine Verbindung zwischen Freier Wählergruppe und Parteiloser Wählervereinigung, in Hollstadt ein Verweis auf die „Liaison“ zwischen der Wählergemeinschaft Wargolshausen und der Wählergemeinschaft Junkershausen.
Einige Großbardorfer Gemeinderäte spielten eine Zeit lang sogar mit dem Gedanken, gegen die Entscheidung vor dem Verwaltungsgericht zu klagen. Aber auch sie akzeptierten letztendlich die Neuansetzung der Kommunalwahl am Tage der Landtagswahlen.
Kurz vor dem Wahltermin hatten die Großbardorfer Listenbeauftragten in einem gemeinsamen Aufruf an die Bürger angekündigt, auf eigene Wahlwerbung und Wahlversammlungen zu verzichten und sie aufgefordert, den neuen Gemeinderat mit einer hohen Wahlbeteiligung zu stärken. In Hollstadt war es Bürgermeister Georg Menninger, der bei den Wählern mit ähnlichen Appellen dafür warb, das Wahlergebnis vom Frühjahr zu bestätigen.
Der Gemeinderat in Großbardorf
Die CSU (5 298 gültige Stimmen) ist im Großbardorfer Gemeinderat mit fünf Sitzen vertreten: Manfred Endres, André Derleth, Matthias Klöffel, Gerhard Radina und Rüdiger Seufert. Die Freie Wählergruppe (4 341 Stimmen) stellt vier Abgeordnete: Klaus Dahinten, Manfred Dietz, Erika Dietz und Melanie Schüler. Die Parteilose Wählervereinigung (2 976 Stimmen) ist mit drei Gemeinderäten im Gremium vertreten: Stefan Ziegler, Reinhold Behr und Benjamin Schmitt.
Der Gemeinderat in Hollstadt
Die CSU (5 198 gültige Stimmen) stellt im Hollstädter Gemeinderat drei Abgeordnete: Jürgen Gruß, Johannes Roos und Udo Menninger. Die Freien Wähler kamen auf 6 505 Stimmen und sind mit Dieter Menninger, Annemarie Seufert, Martin Reß und Egon Stuhl im Gremium vertreten. Die Wählergemeinschaft Wargolshausen erreichte 5 674 Stimmen und entsendet Sabine Büttner, Ansgar Büttner, Albrecht Warmuth und Jürgen Geßner in den Gemeinderat. Die Wählergemeinschaft Junkershausen kam auf 1 719 Stimmen. Ihr Gemeindevertreter heißt wie schon nach der Kommunalwahl am 2. März Werner Karlein.
Daten & Fakten
Etwas geringere Wahlbeteiligung Bei der Nachwahl am Sonntag war sowohl in Großbardorf (757 Stimmberechtigte) als auch in Hollstadt (1254 Stimmberechtigte) die Beteiligung etwas geringer als am 2. März. In Großbardorf betrug die Wahlbeteiligung 77,35 Prozent (2. März 2008: 79,92 Prozent) in Hollstadt 74 Prozent (81,95 Prozent). Gewählt wurden jeweils zwölf Gremiumsmitglieder. Die Bürgermeister Josef Demar (Großbardorf) und Georg Menninger (Hollstadt) mussten sich nicht zur Wahl stellen.