Im Mittelpunkt der jüngsten Zusammenkunft des Wollbacher Gemeinderates stand das nächste Großprojekt, das die Gemeinde anzupacken gedenkt: Der Umbau einer Lkw-Wartungshalle zum neuen Feuerwehrgerätehaus. Der dazugehörige Bauantrag wurde einstimmig abgesegnet.
Ursprünglich hatte man daran gedacht, die frühere Raiffeisen-Lagerhalle neben dem Bauhof in der Raiffeisenstraße zum Feuerwehrgerätehaus umzubauen. Jedoch wäre man dort räumlich eingeschränkt gewesen, die Ideallösung wäre es auf keinen Fall gewesen. Dass sich die Planung dort in den vergangenen Jahren in die Länge gezogen hatte, erwies sich nun als Glücksfall. Die Lkw-Fahrzeughalle des Speditionsunternehmen Albert Werner im Zentrum des Dorfes konnte von der Gemeinde zusammen mit dem Umgriff erworben werden. Aufgrund seiner zentralen Lage, des großzügigen Umgriffs und des guten baulichen Zustands bietet es sich als neues Feuerwehrgerätehaus an. Eine Lösung, die Bürgermeister Thomas Bruckmüller, den Gemeinderat und die örtliche Wehr gleichermaßen überzeugte.
Förderung für den Umbau
"Das Gebäude wurde speziell gekauft, um es zum Feuerwehrgerätehaus umzubauen. Daher gibt es auch die entsprechende Förderung", machte das Ortsoberhaupt bei der Beratung deutlich. Die vorhandenen Tore können leider nicht weiterverwendet werden, bedauerte Bürgermeister Thomas Bruckmüller. Daher müssen zwei neue Rolltore für die beiden Stellplätze eingebaut werden. Mit dem LF 10 verfügt die Wollbacher Wehr allerdings aktuell nur über ein Fahrzeug. Ein weiteres – ein Mannschaftstransportwagen (MTW) – müsste innerhalb von fünf Jahren beschafft werden, um in den Genuss der Gesamtförderung von je 60.000 Euro pro Stellplatz zu gelangen.
Hochwassergefährdet ist der Bereich nach Ansicht von Bürgermeister und Bauhofmitarbeiter Jürgen Werner nicht. Eventuell kann im angrenzenden Wollbach eine Wasserentnahmestelle für Übungszwecke eingebaut werden. Der bei der Sitzung anwesende Kommandant Christian Dufour machte den Vorschlag, einen unmittelbaren Zugang von der Fahrzeughalle zur Werkstatt zu schaffen.
Eingehend beriet der Gemeinderat über die Frage, wo künftig die Wertstoffsammelbehälter aufgestellt werden sollen. Künftig sollen sie hinter dem Bauhofgelände ihren Platz erhalten, da der bisherige Standort am Kindergarten nicht mehr genutzt werden kann.
Maibaumfest begeisterte Bürger
Außerdem vermeldete Bürgermeister Bruckmüller, dass das Dach der neuen Kinderkrippe nun dicht sei. Derzeit werden die Sanitär- und Spenglerarbeiten ausgeführt. Das neue "Feierwehrhaus" – so ein schmunzelndes Ortsoberhaupt – habe seine Feuertaufe beim Maibaumaufstellen am vergangenen Wochenende mit Bravour bestanden. "Die Vorfreude der Bürger auf ein örtliches Fest war riesengroß", bestätigten Stimmen aus dem Gemeinderat.
Drei ukrainische Familien wohnen inzwischen in Wollbach, berichtete der Bürgermeister weiter. Das örtliche Basarteam ist nun unter das Dach des örtlichen katholischen Frauenbundes gezogen. Gemeinsam mit dem Elternbeirat des örtlichen Kindergartens soll am 14. Mai ein "Sandhasen-Basar" in der Wollbacher Halle durchgeführt werden. Dafür wurde um Erlass der Hallenbenutzungsgebühr gebeten. In der nächsten Sitzung muss darüber entschieden werden, da dieser Antrag erst am Sitzungstag eingereicht wurde.
Bauhofmitarbeiter Jürgen Werner berichtete über Schäden in den Räumlichkeiten der BRK-Wohngruppe. Angesichts der enormen Kostensteigerung beim Krippenanbau soll nun ein Antrag auf Erhöhung des Fördersatzes gestellt werden.
Pop-up Biergarten vorgeschlagen
Ratsmitglied Conny Müller zufolge fehlen Sitzflächen auf dem neugestalten Dorfplatz. Aus Parkflächen für Autos sollte man lieber eine "Parkfläche für Menschen" machen. Der Vorschlag fand Gehör. An der Stützmauer zum Anwesen Ludwig Reichert könnten Sitzflächen geschaffen werden.
Die Idee eines "Pop-up-Biergartens" brachten Conny Müller und Tanja Butz-Schmidt vor. So wäre es denkbar, dass einmal im Monat von den örtlichen Vereinen wechselweise am alten Feuerwehrgerätehaus ein derartiger "Biergarten" angeboten wird. Auch der Gemeinderat sollte sich da einbringen. Die offizielle Einweihung des neugestalteten Dorfplatzes könnte im Rahmen des geplanten diesjährigen "Adventsweges" erfolgen. Die coronabedingt 2020 ausgefallenen Feierlichkeiten zum 800-jährigen Dorfjubiläum sollen nun anlässlich des 805-jährigen Jubiläums angesetzt werden.